Stadt sperrt die Demers-Halle

Ein Gutachter hat Schäden an der Dachkonstruktion festgestellt. Der TV Vorst und der Schulsport sind betroffen.

Vorst. Wegen möglicher Einsturzgefahr ist die Rudi-Demers-Halle kurzfristig gesperrt worden. Der TV Vorst musste bereits am Wochenende seine beiden Heimspiele absagen — darunter die Verbandsliga-Begegnung der 1. Handball-Herren gegen den TV Angermund. Hinweisschilder hingen an der Eingangstür der rund 40 Jahre alten Sporthalle

In einer Mail an die Vereine und Schulen hatte die Stadtverwaltung am Donnerstag über die mögliche Gefährdung informiert. Bei einer Überprüfung durch einen Sachverständigen war festgestellt worden, dass die Unterkonstruktion der Decke erhebliche Schäden aufweist und der Absturz von Teilen der Unterdecke nicht auszuschließen ist.

„Sicherheit geht vor. Daher haben wir uns für die Sperrung entschieden. Ganz so dramatisch ist die Sache aber nicht“, erklärte gestern Bürgermeister Thomas Goßen auf WZ-Anfrage. Nachdem vor Jahren eine Stange aus der Dach-Unterkonstruktion des Schwimmbads gefallen war, lasse man die städtischen Hallendächer regelmäßig überprüfen. Dabei seien jetzt die Mängel in der Demers-Halle aufgefallen. „Wir werden am Montag mit dem Gutachter den Sachstand klären, um dann zu einer schnellen Lösung zu kommen“, so Goßen.

„Die Stadt muss sich jetzt kümmern“, fordert Werner Schissler von der Handballabteilung des TV Vorst. Ähnlich sieht das Trainer Dirk Heghmanns: „Alle Verantwortlichen müssen schnell handeln. Wir spielen nun mal keinen Feldhandball. Aber in St. Tönis stehen ja vier Hallen zur Verfügung.“ Das kurzfristige Angebot der Stadt, schon am Wochenende in die Rosentalhalle auszuweichen, habe man aus organisatorischen Gründen allerdings ablehnen müssen.

Wie der TV Vorst auf seiner Homepage informiert, müsse die Halle vier bis sechs Wochen geschlossen bleiben. Dies bedeute, dass alle Mannschaften ihren Trainings- und Spielbetrieb neu organisieren müssen und die Heimspiele für die nächsten Wochen erstmal fraglich seien. „Für uns ist das eine kleine Katastrophe“, sagt Heghmanns. Vor allem, wenn ein längerfristiges Ausweichen nach St. Tönis notwendig werde: „Das sind für uns dann keine Heimspiele mehr.“ Die kleinen „Handball-Feste“ in der Rudi-Demers-Halle hätten immer ihr ganz eigenes Flair.

Die Halle weist schon seit geraumer Zeit Schäden auf, unter anderem ist wiederholt Wasser eingedrungen. Möglicherweise ist deshalb auch schon mehrfach die Hallenbeleuchtung während eines Handballspiels ausgefallen. Betroffen sind aber nicht nur die Handballer, sondern unter anderem auch die Badminton-Abteilung und der Schulsport.

In die Angelegenheit hat schon am Freitag der Fraktionsvorsitzende der UWT, Peter Lambertz, Kontakt zur Stadtführung aufgenommen. Auch der CDU-Vorsitzende Michael Höhn hat sich eingeschaltet. „Wir sind in der Pflicht, schnell und unbürokratisch zu helfen. Sollte die Halle über Wochen gesperrt bleiben, braucht der Verein Hilfe. Hier müssen Lösungen für die Heimspiele und das Training gefunden werden“, erklärte Höhn. Er habe deshalb bereits am Wochenende Kontakt zum Bürgermeister und der CDU-Fraktion aufgenommen.

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