Übung macht den Meister — auch beim Hip-Hop

Kinder und Jugendliche treffen sich jeden Freitag im St. Töniser JFZ zum Tanz.

Übung macht den Meister — auch beim Hip-Hop
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Bis auf den Parkplatz des Jugendfreizeitzentrums (JFZ) kann man das Lied „Beggin“ von Madcon hören. Wer der Musik folgt, landet mittendrin in einem Hip-Hop-Kurs. Vor der Gruppe Kinder und Jugendlicher steht Asim, der geduldig die Choreographie Schritt für Schritt durchgeht.

Nachdem der Breakdance-Kurs in St. Tönis bereits erfolgreich läuft und viele Kinder gefragt haben, ob es auch einen Hip-Hop-Kurs geben wird, hat das JFZ einen eingerichtet. Die Kinder im Alter von sieben bis 16 Jahren kommen jeden Freitag für eine Stunde zusammen und tanzen. Im vergangenen Jahr fand der Kurs schon einmal statt. Allerdings konnte die Lehrerin aus Zeitgründen nicht weiter machen.

Tanzlehrer Asim hat sich auf Anfrage bereit erklärt, den Kurs zu übernehmen. Und das mit Erfolg: Die Kinder im Raum lassen sich von ihm begeistern und mitreißen. Die Teilnehmer kommen nicht nur aus St. Tönis. Angemeldet sind auch Kinder aus Kempen, Grefrath und Krefeld-Forstwald.

„Fünf, sechs, sieben, acht. . .“, zählt Asim ein und los geht’s. Noch sitzt die Choreographie nicht perfekt. Aber jeder weiß: Übung macht den Meister und so werden die Schritte immer und immer wieder ausgeführt. Ob ein einzelner Schritt, damit auch die Details sitzen oder eine Schrittfolge, damit die Übergänge stimmen: Geübt wird mit Disziplin.

Aber auch der Spaß nicht zu kurz. Asim macht immer wieder Witze. Als zum Beispiel die Kinder zu sehr damit beschäftigt sind, die Nachzügler mit lauten „Beeil dich!“-Rufen zu begrüßen, alle sich freudig umarmen und keiner mehr auf ihn achtet, verdonnert der Lehrer kurzerhand alle zu 15 Liegestützen. Zögerlich fangen alle an. Zufrieden ist er aber nicht: „So geht das nicht! Nochmal!“ Nach drei weiteren Anläufen grinst er: „Nein, das war Spaß. Stellt euch wieder hin“, sagt Asim und klatscht in die Hände.

Alle hören auf das Kommando des Vortänzers und geben ihr Bestes. Das reicht Asim offenbar nicht immer aus: „Kommt schon! Ihr tut ja so, als würde das niemand zu Gesicht bekommen! Aber wenn Sommerfest ist und ihr so unauffällig tanzt. Was glaubt ihr, wie das aussieht? Macht das vernünftig!“ Immer wieder unterbricht er den Tanz der Gruppe. Bis die Konzentration schwindet: „Okay. Trinkpause.“

Trinkpause? Was ist das? Still sitzen kann im JFZ kaum jemand. Individuell proben die jungen Tänzer einfach weiter. Und dann stößt auch Asim wieder zur Gruppe: „Fünf, sechs, sieben, acht. . . Übung macht den Meister.“

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