Vermittler soll Flüchtlinge in Unternehmen bringen

Der zentrale Ansprechpartner von der IHK soll ab 2016 die Integration von Flüchtlingen in Betriebe fördern.

Kreis Viersen. Die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) hat erste Schritte zum konkreten Handeln für die Integration von Flüchtlingen beschlossen. Ein Lotse als Vermittler zwischen Unternehmen und Flüchtlingen sowie Sprach- und Berufsvorbereitungskurse sollen dazu beitragen. „Angesichts der bis zu 1,5 Millionen Menschen, die in diesem Jahr in unser Land kommen und um Asyl bitten, stellt sich die IHK gemeinsam mit ihren Unternehmen der Herausforderung, möglichst vielen Flüchtlingen eine berufliche Perspektive zu ermöglichen“, erklärt IHK-Präsident Heinz Schmidt. Nach Berechnungen der IHK könnten sich in Mönchengladbach und Krefeld sowie den Kreisen Viersen und Neuss — 3200 Asylsuchende im Alter zwischen 18 und 24 Jahren dauerhaft niederlassen. „Davon werden sich voraussichtlich rund 1300 für eine Ausbildung in einem kaufmännischen oder gewerblich-technischen Beruf eignen“, erwartet Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK.

Ab Mitte 2016 sei die Ausbildung dieser Menschen möglich, sofern sie die erforderlichen Verfahren durchlaufen und ausreichende Sprachkenntnisse mitbrächten. Die IHK befragte unlängst Mitgliedsunternehmen, um den Bedarf an Hilfestellung zu ermitteln und um zielgenaue Angebote zu entwickeln. „Die große Mehrheit der Unternehmer ist grundsätzlich bereit, Flüchtlingen eine Chance zu geben — sei es in Form von Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung“, berichtet Steinmetz. „Entscheidend sind für die Unternehmer die Sprachkenntnisse, die Motivation der Menschen sowie der geklärte Aufenthaltsstatus.“

Unterstützung wünschen sich die Betriebe durch berufsbezogene Sprach- und Berufsvorbereitungskurse sowie einen zentralen Ansprechpartner. Dieser „Lotse“ der IHK Ausbildungs-GmbH soll anerkannte Asylbewerber über ihre Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten informieren und vermitteln. Er werde der zentrale Ansprechpartner der IHK für Unternehmen sein und mit Arbeitsagenturen, Jobcentern und den Anbietern von Integrationskursen das erforderliche Netzwerk für den Einstieg von Flüchtlingen ins Berufsleben aufbauen.

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