Angst beim Schulweg: Männer überfallen Jugendliche

Zwei 14-Jährigen wurde von drei Männern das Smartphone gestohlen. Die Gesamtschule der Jungen ist alarmiert.

Angst beim Schulweg: Männer überfallen Jugendliche
Foto: dpa

Viersen. Den vergangenen Montag werden zwei Viersener Familien nicht so schnell vergessen: „Das wird uns noch einige Zeit hinterher laufen“, sagt der Vater des 14-jährigen Schülers, der gemeinsam mit seinem zwölfjährigen Freund einer räuberischen Erpressung zum Opfer fiel. „Ich bin entsetzt“, sagt der Vater. Sein Sohn spricht kaum, er sitzt zusammengekauert auf dem Sofa.

Die beiden Jungs befanden sich am Montag auf dem Schulweg. Sie kommen von außerhalb, die Busverbindung ist schlecht. Deshalb waren sie wie immer vor den Schüler-Karawanen unterwegs, die ab 7.30 Uhr zur Anne-Frank-Gesamtschule im Rahser ziehen. Es war einsam auf dem Nebenweg der Bendstraße. In dem Pavillon auf der Wiese standen drei junge Männer. Die Schüler hatten sie noch nie gesehen.

„Als wir vorbei gingen, kam einer der drei auf uns zu und fragte: Wie spät ist es?“, erzählt der 14-Jährige. Sein Freund zog daraufhin sein Smartphone aus der Tasche, ein Samsung Galaxy S 3. Einer der Täter riss es ihm aus der Hand.

„Dann kam der Zweite auf mich zu und nahm mich in den Schwitzkasten. Er sagte: Gebt uns die Handys, oder wir tun Euch was.“ Widerspruchslos rückte auch der 14-Jährige sein Nokia Lumia 630 heraus.

Später bei der Polizei beschrieben die Opfer die Täter so: 18 bis 20 Jahre alt, zwei waren 1,80 bis 1,90 Meter groß und dunkelhaarig. Der dritte Mann war kleiner, hatte dunkelblonde Haare und einen Bart.

„Es ist schon ungewöhnlich, dass sich drei Männer auf zwei Kinder stürzen“, findet auch Polizei-Sprecher Harald Moyses. Nach dem Raub verständigten die beiden Schüler sofort die Abteilungsleiterin der Anne-Frank-Gesamtschule, die die Eltern benachrichtigte. Sie gingen mit ihren Kindern zur Polizei und erstatteten Anzeige.

„Die Jungs haben gut reagiert. Gut, dass sie sofort die Handys rausgegeben haben“, findet der Vater des 14-Jährigen. „Ein Alptraum“, sagt die Mutter des 14-Jährigen. Sie hat bereits mit ihrem Arbeitgeber abgesprochen, dass sie diese Woche jeden Tag eine Stunde später zur Arbeit kommt: Sie wird die Jungen zur Schule fahren.

An das Gefühl, weiterhin diesen Weg zur Schule zu gehen, will der 14-Jährige nicht denken. Ansonsten hätten er und sein Freund den Raub ganz gut verkraftet, sagt er.

„Wir werden ein wachsames Auge auf den Ort haben, an dem die Tat geschehen ist“, sagt Dr. Martin Landman, Leiter der Anne-Frank-Gesamtschule. Es sei der erste Vorfall dieser Art, der ihm bekannt werde.

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