Ausstellung im Viersener Salon: Geschichte hautnah erleben

Kurator René Franken führte die erste Schulklasse durch die Ausstellung zur Geschichte des Kreises Viersen.

Ausstellung im Viersener Salon: Geschichte hautnah erleben
Foto: Manfred Baum

Viersen. Premiere für den gerade erst eröffneten Viersener Salon in der Villa Marx auf der Gerber Straße. Erstmals war eine Schule zu Gast und besuchte die Ausstellung „Der Niederrhein — Schauplatz europäischer Geschichte“. Die Projektgruppe der Klassen fünf bis zehn des Dülkener Clara-Schumann-Gymnasiums kam mit 32 Schülern und vier Pädagogen.

Der Kurator der Ausstellung René Franken führte die Gruppe, die sich derzeit mit dem Thema Demokratie und Europa und der Dülkener Stadtgeschichte beschäftigt. Die Kameras der Schüler klickten und surrten, denn im Anschluss sollen sie eine Präsentation über das Gesehene fertigen.

Offen und interessiert folgten die Schüler dem Vortrag des Kurators und wunderten sich über so manches. So konnten sie kaum nachvollziehen, dass früher Frauen verheiratet wurden, oder das es gut besuchte Stadttore zwischen Dülken und Viersen gab. Projektleiterin Liesel Föhr lobte den Begleit-Koffer zur Ausstellung für die Schulen. Je nach Thema, das gerade im Untericht durchgenommen wird, ist der Koffer mit Lernmaterial bestückt. „Das ist sehr hilfreich, denn er ist auf die Schüler zugeschnitten“, sagte Föhr.

Beim Rundgang durch die Ausstellung wurde den jungen Menschen rasch deutlich, wie anders doch das Leben früher war und wie viel kriegerische Auseinandersetzungen die Menschen miterleben und ertragen mussten. Mal war es der Einmarsch Karls des Kühnen, mal der Friede mit dem Tractaat von Venlo, oder wie die Hessen Kempen eroberten und das es deshalb heute in der Thomasstadt den Hessenring gibt. Der spanische Erbfolgekrieg wurde von Franken kurz thematisiert. Ebenso fand Thomas von Kempen Erwähnung.

André (13) zog mit seiner Kamera durch die Ausstellung, knippste und lauschte interessiert den Ausführungen von René Franken. Er interessiert sich seit geraumer Zeit für Geschichte. Überrascht haben ihn die Jagdwaffen oder der alte Helm. Mika (11): „So alte Waffen, wie hier in der Ausstellung habe ich bisher noch nicht gesehen.“ Yannick (13) erlebte eine „interessante und lebendige Ausstellung“.

Die Schüler lernten sozusagen im Schnelldurchlauf viele hundert Jahre Geschichte des Niederrheins kennen. Vielfach waren es am Dienstag die Schülerinnen, die die Touch-Screens belagerten und rasch Gefallen daran fanden. So erfuhren die Schüler hautnah und nachvollziehbar etwas über Fehden und Friedensschlüsse, über Katstrophen und Wohlergehen, über Napoleon, über den Adel, reiche und arme Leute, Wissenschaft und Forschung, Arbeiterelend und steile Karrieren.

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