Beuys-Ausstellung in der Städtischen Galerie

Ab Sonntag sind in der Städtischen Galerie viele Exponate zu sehen.

Viersen. „Eine kunsthistorisch bedeutende Ausstellung“, verspricht Viersens Kulturdezernent Paul Schrömbges — gemeint ist die Sammlung mit Werken von Joseph Beuys, die von Sonntag an bis zum 25. November in der Städtischen Galerie im Park zu sehen sein wird.

Es ist eine Art Premiere: Noch nie ist Kunst von Beuys in dieser Zusammenstellung gezeigt worden. In Viersen sind rund 330 Exponate zu sehen, die aus mehr als 20 Privatsammlungen zwischen Paris und München zusammengetragen wurden: Unikate, Postkarten, Plakate, Flugblätter und Grafiken, aber auch Filme, die sich unter der Überschrift „Werbung für die Kunst“ mit der Mediennutzung von Beuys beschäftigen.

Viele Postkartenmotive und Plakate hat er selbst gestaltet, andere wurden für ihn entworfen. Durch seine Signatur machte Beuys sie zu „Originalen“. „Wenn ich meinen Namen schreibe, zeichne ich“, hat er einmal gesagt.

Wichtige Stationen in Beuys’ Leben werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt: Werbekampagnen, Umwelt, Naturschutz, Wirtschaft, Politik — es werden viele Facetten gezeigt. „Die Ausstellung ist bewusst plakativ, einseitig und schrill. Sie spricht für sich“, sagt der Düsseldorfer Andreas Junge, der gemeinsam mit dem Viersener Beuys-Sammler Lars Dannenberg schon vor einigen Jahren die Idee zur Ausstellung in Viersen hatte.

Beispiele aus der Ausstellung: Zu sehen ist eine „Intuitions-Holzkiste“, von der Beuys 12 000 Stück zusammengenagelt und handsigniert hat. Er verkaufte sie für acht D-Mark das Stück. Am Samstag werden dafür in New York mehrere tausend Dollar geboten.

Zu sehen sind ungewöhnliche Bilder, die der Fotograf und Werbefachmann Charles Wilp von Beuys gemacht hat. Darauf ist er ohne sein „Markenzeichen“, den Hut, zu sehen.

Die Kunsthistorikerin Christiane Leuchtenberg sieht die Ausstellung als Aufgabe für die Macher. „Wir müssen eine Brücke schlagen zwischen der Vermittlung von Basiswissen hin zu interessanten Angeboten für Kenner“, sagt sie. Beuys habe seine Kunst im Kopf gehabt, und seine Objekte seien nur Hinweise darauf.

Sechs Führungen durch die Ausstellung sollen den Besuchern die Kunstwerke näherbringen. Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag erscheint ein Katalog in einer Auflage von 700 Stück (20 Euro). Beuys’ Ehefrau hat die Ausstellung genehmigt, ob sie zur Eröffnung kommt, ist nicht bekannt.

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