BMX-Park: Hohe Sprünge auf Superparcours

Eigeninitiative und Sponsoren ermöglichten den Bau einer Spitzen-Anlage auf dem Hohen Busch.

Viersen. Das war kein Schau-Schaufeln, sondern harter körperlicher Einsatz. Der war auch nötig. Knapp zwei Dutzend Jugendliche, aber auch Bürgermeister Günter Thönnessen im Blaumann und mit Warnjacke, brachten ihn am Samstag. Und das über mehrere Stunden.

Der Mut des Bürgermeisters und einiger Jugendlicher macht das Grüne Herz Viersens um eine weitere Attraktion reicher: Um den BMX-Park Viersen. Als Vorzeigeobjekt der Stadt bezeichnete ihn der 18-jährige Tobias Prangenberg und ergänzte: "Ein Park mit überregionaler Bedeutung." Er entstand auf dem Hohen Busch, gegenüber dem Haupteingang zum Stadion.

Seine Meinung unterstützt Marcel Jaber (20). Er sprach von einer Superanlage, die viel besser sei als die guten Anlagen in Bochum und Duisburg.

Tobias dachte schon weiter: "2009 wollen wir hier ein großes Event veranstalten. Dazu eignet sich die Anlage bestens."

Bemerkenswert dabei, dass diese Anlage ohne große finanzielle Belastung der Stadt realisiert werden konnte. Tobias Prangenberg konnte seinen Vater gewinnen, mit dem Unternehmen Prangenberg und Zaum richtig anzupacken. Am Samstag fand die Feinmodellierung, verbunden mit einem Grillfest und ersten Testfahrten statt. Die offizielle Einweihung ist im September. Ende Juli kommt der Tüv zur Begutachtung der Strecke.

Die Vorgeschichte: Tobias Prangenberg hatte eine Bürgersprechstunde von Günter Thönnessen genutzt, um ihm sein Anliegen vorzutragen. Danach ging alles ziemlich schnell. Mit den Mitarbeitern des Jugendamts, des Städtischen Betriebshofs wurde die Streckenführung diskutiert, andere Anlagen in NRW besichtigt.

Nach dieser Recherche-und Planungsphase war man sich einig, wie der Park konkret aussehen sollte. Die Bauphase: Die Firma Prangenberg und Zaum modellierte an zwei Tagen die Grundzüge der Strecken (leicht, mittelschwer, schwer) mit einem Bagger. Nicht weniger als 70Lastwagen-Ladungen Erde wurden verbaut. Mehr als 20Hügel wurden eingebaut. Sandiger Lehmboden ist ein Bestandteil der Anlage. Der höchste Hügel ist rund sechs Meter hoch. Diverse Rampen und Steilkurven entstanden. Ein Container wurde aufgestellt, ein Geschenk des Unternehmens für das Werkzeug der Jugendlichen, um die Bahn fortan in Schuss zu halten.

Graffiti-Kunst fand schon am Samstag auf dem Container Platz. Die Feinmodellierung der Jugendlichen fand bei fetziger Musik, etwas Regen und Grillwürstchen statt. Die Jugendlichen erhalten einen Rasenmäher der Stadt, um die Hügel zu mähen.

Der BMX- und Dirt-Park Viersen Hoher Busch wird nach der Abnahme durch den Tüv nutzbar sein - von Anfängern wie Profis. Insgesamt stehen vier Parcours zur Verfügung. Sie werden noch gekennzeichnet und mit Sicherheitshinweisen bestückt.

Die ersten Räder flogen am Samstag in rasanter Fahrt über die Hügel. Die Fahrer waren allesamt mit Helm-und Ellenbogenschützer ausgestattet und auf Rädern, die locker 1000 Euro und mehr kosten. Der 16-jährige Maik aus Moers, der seit vier Jahren fährt und eines der hoffnungsvollsten Talente ist, sagt, was wichtig ist: "Man muss auf einer solch tollen Strecke richtig reinkommen, um am Ende ganz vorn zu liegen."

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