Das ist Viersens schönste Gartenlaube

Kleingärten: Die Anlage Fischermanns Kull räumt beim Stadt- Wettbewerb ab.

Dülken. Auszeichnungen sind sie gewohnt. Die Urkunden hängen dicht an dicht im Gemeinschaftshaus der Fischermanns Kull, der Kleingartenanlage an der Eintrachtstraße in Dülken.

Die Gärtner hätten sich die Tapete glatt sparen können. "Sie hat wunderschöne Rosen entlang der Wege", sagt Helge Restorff, der Vorsitzende des Stadtverbands Viersen, dem 13 Kleingartenanlagen angeschlossen sind, und vollzieht das Urteil der Jury nach, die der Fischermanns Kull den Kleingärtner-Oscar in diesem Jahr in allen Kategorien zugestanden hat.

Sie ist nicht nur die schönste Anlage, sie beherbergt auch den schönsten Einzelgarten, den Ursula und Jürgen Wolfs bewirtschaften. Außerdem ist dort die schönste Gartenlaube, die Gerta und Matthias Hübsch gehört. Besonders erfreulich, denn in diesem Jahr feiert die Fischermanns Kull auch ihr 70-jähriges Bestehen.

Matthias Hübsch ist seit fast 50 Jahren Kleingärtner und investiert viel Zeit und viel Geld in seinen Garten. "Jeden Tag bin ich eine Stunde in meinem Garten und arbeite", sagt er. Die Bepflanzung mit Eisbegonien und Studentenblumen muss jedes Jahr neu erfolgen, die Pflanzen sind nur einjährig. "1 000 Euro" gebe er im Frühjahr für die Jungpflanzen aus. "Ich habe früher geraucht." Vor 15 Jahren hat Hübsch damit aufgehört. "Das Geld lege ich mir heute jeden Tag an die Seite", erzählt er. So bekomme er die Summe zusammen.

Vor der Gartenlaube hat er einen Platz, an dem er die Früchte seiner Arbeit genießen kann. Ein weiterer befindet sich unter einer zugewachsenen Pergola.

Ein Becken mit Kooi-Karpfen ist sorgfältig mit einem Netz zugehängt, damit kein Reiher die teuren Fisch rauben kann. "Montag gibt es die erste Bohnensuppe", sagt er, nachdem er die Früchte an den Stangen besehen hat. "Die Kartöffelkes sind auch bald so weit." Ein paar Meter weiter wird der Kompost von großen Blättern überwuchert, an denen große orange-gelbe Blüten blühen. "Kürbisse", sagt er.

Bei Erdal Zengin steht mehr Gemüse, eine Laube sucht man vergeblich. Auch er nutzt den Nachmittag und jätet Unkraut. "Die Bohnen wachsen gut in Deutschland", stellt er Vergleiche zu seinem Heimatland, der Türkei, an. Der 37-jährige Metallarbeiter hat in seiner Wohnung "keinen Balkon und gar nichts" und freut sich über das Angebot, einen Kleingarten zu pachten. boe

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