Dauercamper am Ransberg sollen verschwinden

Die Anlage am Ransberg ist eigentlich für Kurzurlauber gedacht. Deshalb soll es künftig eine verbindliche Regelung geben.

Viersen. Wochenlange Dauernutzung und viele Camper mit örtlichem Kennzeichen: Das ist oft am Wohnmobilstellplatz am Ransberg zu sehen. Ursprünglich war geplant, dass Camper auf der Durchreise den Platz nutzen. Bis zu drei Tage sollten sie Zeit haben, in Viersen zu bleiben und sich die Kreisstadt und ihre Umgebung anzuschauen. Doch durch die Dauerparker ist der Platz für Wohnmobilfahrer auf der Durchreise oft blockiert. Die Behörden stehen dem machtlos gegenüber.

Der Dülkener Ratsherr Heinz Plöckes (SPD) will versuchen, die Situation zu verbessern. Er will beantragen, die Parkdauer über neue, klare Nutzungsrichtlinien verbindlich zu regeln. So soll den Dauercampern die rechtliche Basis dafür entzogen werden, lange zu bleiben.

Dabei weisen heute schon Schilder an dem Stellplatz vor dem Hallenbad Ransberg darauf hin, dass Wohnmobile höchstens drei Tage bleiben sollen. Das Problem: Es fehlt eine Regelung dazu, was passiert, wenn sich die Camper darüber hinwegsetzen.

Der Abteilungsleiter des Schwimmbads, Klaus Knoche (55), kennt die Probleme des Stellplatzes: „Die Dauernutzung der Stellplätze von einigen ansässigen Campern beobachten wir schon länger. Dadurch wird eindeutig die gedachte Intention des Platzes verfehlt. Ich denke jedoch, dass bis spätestens Ende des Jahres eine Lösung vorliegen wird. Die Verhandlungen mit der Stadt laufen.“

Das Gespräch mit den Campern vor Ort brachte weitere Probleme ans Licht. Ein dort parkendes Ehepaar berichtet von einer vermutlich aus dem Umkreis stammenden Gruppe älterer Männer, die mit Saufgelagen, Verschmutzung und Pöbeleien die Leute absichtlich drangsaliere.

„Ohne Rücksicht haben die nachts gegen unseren Wohnwagen geschlagen und sogar einmal Knaller darunter gezündet. Auf unser Bitten zur Unterlassung hat die alkoholisierte Gruppe aggressiv und uneinsichtig reagiert.“ Dies sei kein Einzelfall gewesen. Die Gruppe sei seit Jahren schon für ihre Unruhestiftung bekannt. Gelegentliche Kontrollen vom Ordnungsamt hätten die Lage nicht verbessert.

Camper, die noch nicht so lange oder zum ersten Mal die Stellplätze nutzen, haben dagegen durchweg positive Erfahrungen vor Ort gemacht. Der ehemalige Bergmann Michael Schmidt (58) aus Gerderath wohnt mit seiner Frau seit zehn Jahren im Wohnwagen und ist von dem Stellplatz in Dülken und dessen Umgebung eingenommen: „Wir nutzen das regionale Angebot hier und unternehmen viel in der Umgebung. Ich lasse sogar meine Wohnmobilpolster hier erneuern.“ Belästigt wurde er noch nicht.

Ratsherr Plöckes hofft — neben den Nutzungsrichtlinien — auch auf regelmäßige Kontrollen. Und er schlägt vor, die Camper mehr in die Umgebung einzubinden — zum Beispiel durch ein Kombiticket, mit dem sie während des Aufenthalts auch das Schwimmbad nutzen können.

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