Ein Blick zurück in das Dülken der 60er Jahre

Rund 500 Besucher kamen auf den Marktplatz, um beim Open-Air-Kino den Film um „Kalli Spielplatz“ zu erleben.

Ein Blick zurück in das Dülken der 60er Jahre
Foto: nn

Viersen. Open-Air-Kino, das kennt man schon auf dem Marktplatz in Viersen-Dülken. Aber dieser Kinoabend auf dem Alten Markt war ein ganz besonderer. Denn zum einen wird in diesem Jahr 650 Jahre Dülken gefeiert, und zum anderen lief da nicht irgendein Film über die riesige Leinwand, sondern ein Film aus Dülken: „Der zehnte Sommer des Kalli Spielplatz“ spielt rund um St. Cornelius.

Der in Dülken geborene Dieter Bongartz hatte den Kinderroman und das Drehbuch geschrieben. Der Film, in dem auch Kai Wiesinger mitspielt, behandelt einen unterhaltsamen Sommer im Jahre 1960 in einer niederrheinischen Kleinstadt — Dülken eben. Das war damals noch selbstständig und die größte Stadt im Kreis-Kempen, ehe es 1970 nach Viersen eingemeindet wurde. Kalli Spielplatz (Martin Stührk) erlebt den Sommer nach seinem neunten Geburtstag als eine Zeit voller Entdeckungen und Geheimnisse — und die rund 500 Dülkener fieberten mit auf den Stühlen vor der Leinwand, in den Cafés und Kneipen auf dem Marktplatz.

Viele brachten Garten- und Campingstühle mit, machten es sich in herbstlicher Kleidung bequem. Nach 100 Minuten Geschichtsreise durch ihren Ort klatschten sie begeistert Beifall. Obwohl es empfindlich kühl geworden war und man Regenjacken brauchte. „Der Film ist einfach sehenswert“, sagten Inge und Simone Gartz.

Schon früh am Abend hatte das Event begonnen. Zur Einstimmung auf den Film hatte Grammophonsammler Volkmar Hess Oldies auf den Plattenteller gelegt. Boogie-Woogie wurde getanzt, die 50er Jahre wurden lebendig.

Für die Kids hatte die Stadt Viersen eine Rallye zum Dülken-Jubiläum zusammengestellt. Für die Teilnehmer wurde damit Stadtgeschichte lebendig. Kappu, der Affe, war der Begleiter der Kinder. Er erzählte von seinen Erlebnissen bei den Dreharbeiten zum Film im Jahre 2002, als Dülken zur Kuli/sse wurde. Die Kinder wanderten über Moselstraße und Schöffengasse, die Kreuzherrenstraße zur Lange Straße, wo es früher das Kino gab. Gefragt wurde unter anderem nach dem Namen des Kinos und auch nach den Kirchenschiffen in St. Cornelius.

„Cool“ fand Patrick den historischen Rundgang auf den Spuren der Filmhelden Kalli, Polli und Walter. Und die gut 20 Kinder konnten feststellen, wie sich eine Stadt verändert. Denn vielen Orte aus dem vor zehn Jahren gedrehten Film sehen heute schon wieder ganz anders aus.

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