Friedhöfe: Beerdigungen bald auch an Samstagen?

Städtische Angebote sollen mit „modernen Konzepten“ vermarktet werden.

Viersen. Private Unternehmen bieten Bestattungen oft preiswerter an als die Stadt. Im Arbeitskreis Friedhofsentwicklungsplanung wird deshalb nach Möglichkeiten gesucht, einem entsprechenden Trend entgegenzuwirken. Dazu gehört ein Vorschlag der Ratsfraktion FürVIE, die Bestattungen an Freitagnachmittagen und Samstagen ermöglichen will, um „moderne Konzepte zur Vermarktung unserer Friedhofsangebote“ umzusetzen.

Die Mehrheit des Rates befürwortete zuletzt diese Forderung. In der jüngsten Sitzung gab es eine Diskussion darüber, ob dafür städtisches Personal eingesetzt werden muss. Dagegen hatte sich wegen der zusätzlichen Arbeitsbelastung unter anderem der städtische Personalrat ausgesprochen.

FürVIE ist der Auffassung, dass die Bestattungen auch ohne städtisches Personal durchgeführt werden können. Die Fraktion verwies auf Nachbargemeinden, in denen das bereits praktiziert werde. Der Rat beauftragte die Verwaltung, die Möglichkeit von zusätzlichen Bestattungszeiten zu prüfen und eine Vorlage für den Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz zu erarbeiten, der dann entscheiden soll.

Der Arbeitskreis Friedhofsentwicklungsplanung hatte sich bereits zuvor mit der Zukunft der städtischen Friedhöfe befasst. Das Gremium setzt sich aus Vertretern der Verwaltung, der Kirchen, Bestattern, Friedhofsgärtnern, Steinmetzen und Trauerrednern zusammen. Der Arbeitskreis hatte von Friedhofsschließungen abgeraten, weil damit keine Kosten eingespart werden könnten.

Empfohlen wurde, mit Betreibern eines Krematoriums zusammenzuarbeiten, um einen günstigen Preis anbieten zu können. Die Privatisierung von Friedhöfen wird abgelehnt, weil diese zu teuer sei und ortsansässige Firmen bei einer öffentlichen Ausschreibung nicht konkurrenzfähig wären.

Die Trauerhallen werden laut Arbeitskreis immer weniger genutzt. Einige lokale Bestatter würden Trauerfeiern in ihren eigenen Räumen durchführen. Deshalb wird empfohlen, in den städtischen Hallen eine neue Lichttechnik und einen neuen Anstrich anzubringen.

Die Friedhofsgebühren sollen im nächsten Jahr im Wesentlichen unverändert bleiben. Die Kosten für die Friedhöfe sind um rund 336 000 Euro in diesem Jahr gesunken.

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