Jugendliche machen in Viersen ihre eigene Politik

Ein Jugendforum mit zunächst zehn gewählten Vertretern wird sich künftig am politischen Geschehen in der Stadt beteiligen.

Viersen. „Kinder an die Macht“, hat schon Herbert Grönemeyer gefordert. Ganz so weit geht man in Viersen nicht. Jugendliche ab 14 Jahren bekommen aber die Möglichkeit, sich aktiv am politischen Geschehen in der Stadt zu beteiligen. Dazu wird ein Jugendforum gewählt, in dem zunächst zehn, später bis zu 20 Vertreter über Themen sprechen, die Jugendliche bewegen. Gewählt wird am 28. April bei einer „Open-Space-Veranstaltung“ im Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium.

Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Mindestens die Hälfte der Forumsmitglieder soll parteilos sein. Wer in Viersen wohnt und 14 bis 26 Jahre alt ist, kann sich als Kandidat aufstellen lassen. Das Jugendforum wird zwei Sprecher haben, die beratend an den Sitzungen des Jugendhilfeausschusses teilnehmen dürfen. In der nächsten Legislaturperiode sollen sie auch ein Stimmrecht bekommen.

„Wir wollen dem Nachwuchs einen neuen Weg in die Politik aufzeigen“, sagt Viersens Jugenddezernent Paul Schrömbges. In den nächsten Wochen werden in Viersen mehr als 200 Plakate auf die Wahl zum Jugendforum hinweisen. Auf blauem Grund steht „Jugend ist in einer offenen Beziehung mit Politik“. „Dieser Slogan weist auf das Online-Netzwerk ‚Facebook’ hin“, erläutert Nils Lange, der zusammen mit Linda Merse Sprecher des Jugendforums ist. Aufgedruckt ist ein QR-Code. „Dieser lässt sich mit einem Smartphone auslesen und verweist dann auf die Homepage des Jugendprojektes Young Life Viersen“, sagt Linda Merse.

Dort können sich Interessenten auch jetzt schon bewerben. Außerdem gibt es Postkarten, die gestaltet sind wie die Plakate. Auf der Rückseite haben sie eine Sprechblase. Die Jugendlichen können ihre Wünsche hineinschreiben.

Die Postkarten sollen am 21. April bei einer Großveranstaltung auf dem Sparkassenvorplatz in die Luft steigen — angehängt an mehrere Hundert Helium-Luftballons. Ein erstes großes Thema hat das Jugendforum auch schon: „Wir wollen über den Standort der neuen Skaterbahn mitbestimmen“, sagt Nils Lange. pil

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