Kaiser’s-Areal hat neuen Besitzer

Das Logistik-Unternehmen Logicor soll zehn Lager-Immobilien der Tengelmann-Gruppe gekauft haben.

Viersen. Nach der Ankündigung, das Supermarktgeschäft von Kaiser’s Tengelmann an die Edeka-Gruppe zu verkaufen, hat Tengelmann offenbar den nächsten Deal abgeschlossen: Das Logistik-Unternehmen Logicor, eine Tochter des US-Finanzinvestors Blackstone, soll zehn Lager-Immobilien der Tengelmann-Gruppe gekauft haben. Darunter auch das zum Teil ungenutzte Gelände mit Hoch- und Kesselhaus am Lichtenberg sowie das Logistik-Zentrum und das Birkenhof-Areal an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Fachleute schätzen das Transaktionsvolumen auf etwa 200 Millionen Euro, berichtete die Lebensmittel Zeitung.

Offenbar nicht an Logicor verkauft wurde die Fläche an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße, auf der neben einer Kaiser’s-Filiale auch ein Drogeriemarkt und ein Handel für Tiernahrung angesiedelt sind. Diese Liegenschaft wird im Zuge der Neustrukturierung wohl an die Edeka-Gruppe gehen.

„Das sind Gerüchte, die die Tengelmann-Gruppe nicht kommentiert“, sagte hierzu eine Unternehmenssprecherin. Konkreter wurde Bürgermeister Günter Thönnessen: „Ja, es gibt einen Käufer.“ Gleichzeitig bedauert der Bürgermeister den endgültigen Weggang des Betriebs, der 1880 in Viersen gegründet wurde: „Mit dem Verkauf der Stammfläche geht das Kapitel Kaiser’s in Viersen zu Ende.“

Umso wichtiger sei es, schnellstmöglich Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen, um genaueres über die Pläne des Investors zu erfahren. „Die Fläche ist aus städteplanerischer Sicht hochinteressant“, sagte Thönnessen.

Man wolle Weichen für die künftige Zusammenarbeit stellen, müsse der Nutzung aber klare Grenzen setzen. Ein erster Schritt ist, den Regionalplan vonseiten der Bezirksregierung, der eben dieses Gebiet betrifft, neu aufzustellen. Bislang ist die Fläche zur gewerblich-industriellen Nutzung ausgeschrieben.

Die Bezirksregierung sieht allerdings vor, das Gelände in eine ASB-Gewerbefläche — also einen allgemeinen Siedlungsbereich — umzuwandeln. Diese Form der Mischnutzung sieht Flächen für Wohnen, wohnverträgliches Gewerbe, öffentliche und private Dienstleistungen und auch siedlungszugehörige Grün-, Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen vor.

Gleichzeitig schließt sich eine Ansiedlung von Unternehmen mit Nachtschicht-Betrieb aus, zudem sind strengere Lärm- und Emissionsschutzvorgaben einzuhalten. Ob sich auf dem Areal in nächster Zeit überhaupt etwas tut, dazu gibt es keine konkreten Angaben.

Die aktuelle Nutzung soll von dem Verkauf an Logicor jedenfalls nicht unmittelbar beeinträchtigt werden: Aus gut unterrichteten Kreisen war zu entnehmen, dass eine Neunutzung des Birkenhofs als auch des Logistik-Centers — hier sind derzeit mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt — erst nach Ablauf des bestehenden Mietvertrags erfolgen kann. Und der muss für das Jahr 2015 offenbar noch erfüllt werden.

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