Kontrolle: Zoll erwischt Schwarzarbeiter

Im Hallenbad Ransberg konnten 18 Abbruchhelfer keine Arbeitserlaubnis vorweisen.

Dülken. Zollbeamte haben bei einer Kontrolle im Hallenbad Ransberg in Dülken 18bulgarische Schwarzarbeiter erwischt. Sie waren mit Abbrucharbeiten beschäftigt. Nach Mitteilung des Hauptzollamts Krefeld sind die Männer von einem türkischen Unternehmer aus dem Ruhrgebiet beschäftigt worden, der selbst nur zwei Mitarbeiter gemeldet hatte. Die Kontrolle fand schon vor zwei Wochen statt.

Überrascht reagierte man Dienstag bei den Niederrheinwerken, die die sechs Millionen Euro teure Bad-Sanierung europaweit ausgeschrieben und vergeben hatten. "Nach unserem Kenntnisstand waren die Bulgaren legal beschäftigt", erklärte Unternehmenssprecherin Christina Achtnich und sprach von einem "Missverständnis". Dreh- und Angelpunkt sei wohl die Frage, ob die 18 Männer selbstständig seien oder nicht.

Beim Zoll nennt man diese Frage anders, nämlich das "Problem der Scheinselbstständigkeit", so Margot Lietz. Dafür gebe es reichlich Indizien. Bei einer Selbstständigkeit wäre keine EU-Erlaubnis nötig. Laut Behörde wurden die Abbrucharbeiter täglich mit 50 Euro für bis zu zehn Stunden Arbeit entlohnt.

"Was wir da erleben, sind die Folgen des unsäglichen Preisdrucks", kommentierte Stefan Finger, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die Ermittlungsergebnisse. Der Konkurrenzkampf sei hart, die Margen eng.

Gegen die Auftraggeber und die Bulgaren wurden Ermittlungsverfahren wegen Arbeitens ohne Arbeitsgenehmigung eingeleitet. Der Arbeitgeber muss außerdem noch mit einem Strafverfahren wegen nicht gezahlter Sozialversicherungsbeiträge rechnen. Die Niederrheinwerke betonen, dass sie "in keiner Weise rechtlich verantwortlich sind".

In etwa einem Jahr soll das Bad nach derzeitigen Plänen der Niederrheinwerke modernisiert sein.

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