Kreis ordnet Inklusion in Viersener Schulen an

Der Stadtrat hatte sich in zwei Fällen geweigert. Die Voraussetzungen seien nicht gegeben.

Viersen. Tauziehen um das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern an der Anne-Frank-Gesamtschule und dem Clara-Schumann-Gymnasium: Der Kreis Viersen als Kommunalaufsicht ordnet die Inklusion in den beiden Schulen zum 1. August an. Denn die Mehrheit des Stadtrates lehnte die Inklusion an den beiden Schulen weiterhin ab.

Im April hatte Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) den Ratsbeschluss vom 30. Januar beanstandet, wonach die Gesamtschule und das Gymnasium nicht für die Inklusion benannt werden sollten. Laut Düsseldorfer Bezirksregierung sei die Aufnahme von je vier Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf vertretbar.

Frank-Peter Jürgen (SPD) lehnte die Aufhebung des Beschlusses ab: „Wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, werden die Kinder darunter leiden.“ Dagegen wies Stefan Feiter (FDP) auf die Einigung auf Landesebene über die Inklusion hin. Die Finanzierung sei sichergestellt. Maria Dittrich (Grüne) betonte, der Rat sei verpflichtet, den im Januar gefassten Beschluss aufzuheben. Die Eltern hätten einen Rechtsanspruch.

Stephan Sillekens (CDU) wies darauf hin, dass die beiden Schulleiter erklärt hätten, das gemeinsame Lernen nicht mitzutragen. Sie seien darauf nicht vorbereitet. Sillekens führte auch ein neues Gutachten über die Inklusion an. Danach sei wesentlich, wie sie ausgestattet sei.

In der Abstimmung war der Stadtrat gespalten. Allerdings ergab sich eine Meinung dafür, den Beschluss vom Januar beizubehalten. Nun wird der Kreis die Einrichtung des gemeinsamen Lernens anordnen. Kommt die Stadt dieser Anordnung nicht nach, wird sie durch den Kreis vollzogen.

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