Lutz Oellers: Kunstwerke aus Licht

Lutz Oellers malt mit Wunderkerzen oder glühender Stahlwolle in die Nacht.

Dülken. Taschenlampen, Fahrradrücklichter oder Wunderkerzen — das sind einige Lichtquellen, die Lutz Oellers benutzt, um damit Bilder in die Nacht zu malen. Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera nimmt der Dülkener die Effekte auf. Durch eine lange Belichtungszeit von 20 bis 30 Sekunden entsteht aus mehreren Effekten ein Bild.

Wie diese faszinierende Technik funktioniert, möchte der Verwaltungsfachangestellte und Hobbyfotograf am 30. Januar Interessenten in einem Kurs in den Räumen des Dülken-Büros an der Lange Straße 32 beibringen. Diese Technik der Fotografie wird Lichtgraffiti oder Lichtmalerei genannt. Sie lässt zum Beispiel aus glühender, funkensprühender Stahlwolle, die mit einem Schneebesen durch die Luft geschleudert wird, ein bizarres Kunstwerk entstehen. Eine Kugel gibt es, wenn man zusammengelötete LED-Lichter im Kreis schwingt.

Oellers ist durch einen Aufruf im Internet zur Lichtmalerei gekommen. „Da gab es einen Workshop, in dem ein Kinospot entwickelt werden sollte. Ich habe mich daran beteiligt und erfahren, dass man für zehn Sekunden Film, die Bild für Bild gemalt werden, rund vier Stunden braucht“, sagt er. Obwohl es sich kompliziert anhört, brauchen die Teilnehmer an seinem Kurs keine Erfahrungen mit der Fotografie mitzubringen.

Oellers will ihnen erklären, wie die Effekte durch die verschiedenen Lichtquellen erzeugt werden. Nach dem theoretischen Teil sollen die Teilnehmer Ideen für ein Bild entwickeln, die dann gemeinsam ausprobiert werden. „Das kann auch ein einfaches Mondgesicht nach dem Motto ,Punkt, Punkt, Komma, Strich’ sein“, sagt Oellers.

Der Workshop soll ein Einstieg in eine intensivere Beschäftigung mit der Lichtmalerei sein. Nach Karneval sollen sich die neuen Licht-Künstler an zwei bis drei Wochenenden treffen, um bei Außenterminen vor Dülkener Motiven Fotos zu machen, etwa vor der Narrenmühle sein.

Das Motto „Dülken in einem anderen Licht“ hat die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Dülken-Büro begründet. „Wir waren von der Idee begeistert und haben gemeinsam in nur sechs Wochen das Konzept für die Zusammenarbeit erarbeitet“, sagt Andreas Goßen vom Büro. Die Ergebnisse des Workshops sollen nach vier bis sechs Wochen vorliegen und dann in einer Ausstellung im Dülken-Büro gezeigt werden. „Pate“ könnte der weltberühmte Pablo Picasso sein. „Der hat bei einigen Werken eine ähnliche Technik ausprobiert“, sagt Oellers.

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