Schrömbges tritt für die CDU an

Mit zwei Stimmen Vorsprung kürten die CDU-Mitglieder Paul Schrömbges zu ihrem Kandidaten.

Schrömbges tritt für die CDU an
Foto: Busch

Viersen. Begeisterung brach im Süchtelner Josefshaus nach mehr als zwei Stunden nicht aus, als CDU-Kreisvorsitzender Dr. Marcus Optendrenk als Wahlleiter den rund 200 Anwesenden das Endergebnis verkündete: Mit 79 Stimmen haben die Parteimitglieder in der zweiten Wahlrunde Paul Schrömbges zum Viersener Bürgermeisterkandidaten der CDU für die Wahl im September kommenden Jahres nominiert.

Zwei Stimmen weniger erhielt CDU-Parteichef Paul Mackes. Im ersten Wahlgang hatte Mackes mit 68 Stimmen noch vor Schrömbges (60 Stimmen) gelegen. Weitere 27 Mitglieder hatten für den CDU-Ratsherrn Ralf Robertz gestimmt. Da keiner der Kandidaten in der ersten Runde die erforderliche absolute Mehrheit erhalten hatte, gab es einen zweiten Wahlgang.

Dabei mussten sich die Mitglieder zwischen Schrömbges und Mackes entscheiden. Unmittelbar nach seiner Niederlage ergriff Mackes das Wort und kündigte an, mit sofortiger Wirkung den Parteivorsitz niederzulegen. Sein Ratsmandat will der 51-Jährige behalten: „Die CDU bleibt meine Partei, ich werden mich auch künftig mit meiner politischen Arbeit für die Menschen in dieser Stadt einsetzen.“

Knapp zwei Stunden zuvor hatte sich Mackes noch siegessicher gezeigt. Mit einer kämpferischen Rede versuchte er den Mitgliedern zu erklären, dass er der richtige „Lokführer“ sei, um die „Eisenbahn CDU“ ins Stadthaus zu bringen und sich dort auf den Stuhl des Bürgermeisters zu setzen.

Für Mackes war dies nicht der erste Anlauf: Bereits vor fünf Jahren war der CDU-Chef an Amtsinhaber Günter Thönnessen gescheitert.Offen und ehrlich versuchte anschließend Ratsherr Ralf Robertz, die Mitglieder für sich zu gewinnen. Der 52-Jährige sprach von einer „Partnerschaft auf Augenhöhe“, die er mit den Bürgern in Viersen eingehen wolle. Erst im September hatte er sich zur Kandidatur entschieden.

Paul Schrömbges, seit mehr als zwölf Jahren Dezernent in Viersen, ging in seiner persönlichen Erklärung in die Offensive und nahm seinen Skeptikern den Wind aus den Segeln: „Ich werde als Bürgermeisterkandidat mein Ratsmandat in Willich in den nächsten Tagen niederlegen. Für das Amt des Bürgermeisters in Viersen hat man hart zu arbeiten.“

Mehr noch: Schrömbges kündigte an, dann auch seinen Wohnsitz von Willich in die Kreisstadt zu verlegen: „Es ist selbstverständlich, dass der Bürgermeister von Viersen auch in Viersen lebt.“ Fachlich ist die Qualität des 61-Jährigen unbestritten. Der gebürtige Kaldenkirchener ist in der Verwaltung unmittelbarer Stellvertreter von Bürgermeister Thönnessen. Er hatte in den vergangenen Jahren kommissarisch sowohl das Finanz- als auch das Baudezernat geleitet.

Doch auch Schrömbges musste lernen, mit Niederlagen umzugehen. So hatte er sich vor Jahren um ein CDU-Landtagsmandat im Kreis Viersen bemüht, die Mitglieder entschieden sich jedoch für Stefan Berger. Anschließend warf Schrömbges in Mönchengladbach bei der Kandidatensuche des Kulturdezernenten seinen Hut in den Ring. Die dortigen CDU-Parteifreunde entschieden sich jedoch für Gert Fischer.

Den Viersener CDU-Mitgliedern steht nach ihrer jüngsten Entscheidung noch eine weitere Wahl ins Haus. Noch in diesem Jahr soll der nun frei gewordene Parteivorsitz besetzt werden. Eine für die CDU in Viersen richtungsweisende Entscheidung. Der neue Chef muss die gespaltene Partei wieder zu einer schlagkräftigen Truppe zusammenführen.

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