Unmut wegen Arcaden

Die Stadt prüft, ob sie gegen das große Einkaufszentrum in Mönchengladbach vorgehen kann.

Viersen. Widerstand aus Viersen könnte der Stadt Mönchengladbach und dem Projektentwickler mfi drohen, der im kommenden Jahr mit dem Bau der „Mönchengladbach Arcaden“ an der Hindenburgstraße starten möchte.

„Die Stadt Mönchengladbach tut immer so, als sei das alles erledigt“, sagte Viersens Technischer Beigeordneter Gerd Zenses im Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung.

Derzeit läuft gerade erst die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans. Bis Ende des Monats haben auch die Städte im Umland Gelegenheit, offiziell Stellung zu dem geplanten Einkaufszentrum zu nehmen.

Derzeit lote man in Viersen aus, inwiefern „man dagegenhalten kann“. Dabei soll auch der Viersener Einzelhandel involviert werden. „Wir haben einen Gutachter in Gang gesetzt“, berichtete Zenses. Der hat den Auftrag, das von der Stadt Mönchengladbach in Auftrag gegebene so genannte Verträglichkeitsgutachten auf Plausibilität zu prüfen.

Die von der Gesellschaft für Markt und Absatzforschung mbh erstellte Untersuchung gibt Auskunft darüber, wie sich die Arcaden auf die Käufer- und Umsatzströme auswirken.

Das Ergebnis ist für Viersen alarmierend: Aus der Innenstadt werden laut Gutachter 3,3 Millionen Euro Umsatz abgezogen. Laut Zenses werde vor allem die Bekleidungsbranche unter den Arcaden leiden, die mit einem Umsatzverlust von bis zu acht Prozent rechnen könne.

Auf die Frage von Fritz Meies (CDU), ob solche Einwände der Stadt nur Spielchen seien und in einem Ordner abgeheftet würden, erinnerte der Technische Beigeordnete daran, dass man vor Jahren bereits sehr erfolgreich gewesen sei.

Damals hatte der Hamburger Investor ECE an gleicher Stelle in Mönchengladbach ein Einkaufszentrum bauen wollen. Die damalige Auswirkungsanalyse musste zurückgezogen werden.

Aber nicht nur die Arcaden sorgen in Viersen für Unmut. Im Nordpark will die Stadt Mönchengladbach größere Gewerbeflächen ausweisen, ohne die Größe möglicher Verkaufsflächen konkret zu begrenzen, heißt es seitens der Viersener Stadtverwaltung. Mögliche Fabrik-Verkäufe würden wahrscheinlich weitere Kunden aus Viersen anziehen. Die Stadt Viersen will auch hierzu Stellung beziehen.

In diesem Zusammenhang kritisiert Zenses, dass bei der Genehmigung von Projekten immer nur das einzelne für sich gesehen werde. Die Umsatzverteilungsverluste der gesamten Vorhaben auf das Umland würden so nicht berücksichtigt. gran

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