Viersen: Kehraus nach den tollen Tagen

Karnevals-Bilanz: Die Polizei verzeichnet über 800 Einsätze, der Rettungsdienst spricht von ruhigeren Karnevalstagen. Dafür hatten die Städtischen Betriebe allerhand zu tun.

Viersen. Während die Narren feiern, haben zahlreiche Helfer während der Karnevalstage wenig Grund zum Lachen. Polizei, Rettungsdienste, Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Städtischen Betriebe haben vor, nach und während des bunten Treibens eine Menge zu tun. Eine arbeitsreiche Nachlese:

Während sich die Einsätze der Kreispolizei an den gesamten Karnevalstagen von 700 im vergangenen Jahr auf über 800 erhöht hat, hatten die Beamten am Rosenmontag selbst weniger zu tun. Etwa 140 Einsätze registrierte die Polizei - ein Drittel weniger als im Vorjahr. Insgesamt fünf Schlägereien verzeichneten die Beamten. 29 Alkoholisierte wurden in Gewahrsam genommen, bis sie ihren Rausch überstanden hatten. Ärger machte vor allem ein 21-Jähriger aus Nettetal beim Dülkener Zug. Er stiftete nicht nur durch Pöbeleien Unfrieden, sondern brachte auch Umstehende gegen Polizisten auf.

Knapp 130 Autofahrer mussten an den Karnevalstagen "pusten". Für sechs von ihnen endete damit die Fahrt. Insgesamt kontrollierte die Polizei mehrere hundert Autofahrer.

Ein anderes Fazit als die Polizei zieht die Kreisleitstelle: Die Karnevalstage seien ruhiger verlaufen als in den Jahren zuvor, heißt es. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz übernahmen die kommunalen Rettungsdienste die Einsätze. Zwischen Altweiber-Donnerstag und Rosenmontag verzeichnete der kommunale Rettungsdienst 272 Einsätze der Rettungswagen, 139 Mal kam der Krankentransportwagen zum Einsatz und 137 Mal rückten die Notärzte aus. Dazu kamen die Dienste des Deutschen Roten Kreuzes: 54 Einsätze der Rettungswagen, 30 Einsätze der Krankentransportwagen und elf Mal Notarzteinsatzfahrzeuge.

55 Autos mussten an den Zugwegen abgeschleppt werden, davon 40 in Viersen, fünf in Süchteln und zehn in Dülken. "Von der Anzahl her war es mehr als im Vorjahr", sagt Norbert Maier, Abteilungsleiter Recht und Ordnung. Dabei hatte ein Mitarbeiter in Viersen Vorarbeit geleistet. "Er hatte die Idee, mit einem Megaphon vor dem Zug die Straßen im Hauptbereich abzufahren." Die "Flüstertüte" habe er sich von der Feuerwehr ausgeliehen.

Wie das Megaphon müssen die Falsch-Parker die Schilder ignoriert haben: 51 große Tafeln haben die zwei Mitarbeiter der Städtischen Betriebe an zwei Tagen aufgehängt. Die "Viersener-Zug-Schilder" übernehmen seit einigen Jahren die Funktion der Halteverbotsschilder. Damals waren über zehn Mitarbeiter damit beschäftigt, 400 dieser Schilder aufzustellen, sagt Wolfgang Halberkann, Leiter der Städtischen Betriebe. Die Schilder würden wieder abgehängt.

Während sich die Arbeit mit den Schildern in den vergangenen Jahren verringert hat, nimmt die der Straßenreinigung zu. "Jedes Jahr ist das für uns eine Herausforderung", sagt Halberkann. Mindestens ein Drittel mehr Müll als noch vor zwei Jahren sei angefallen. Davon machten Alkoholfläschchen einen immer größeren Teil aus. Nach dem Tulpensonntagszug seien sieben Mitarbeiter, zwei Groß- und eine kleine Kehrmaschine sowie zwei Lkw bis nach 20 Uhr unterwegs gewesen.

Schwierig sei die "Reinigung" in Dülken gewesen. "Die Leute haben sich nach dem Zug nicht von der Stelle bewegt, so dass wir nicht durchkamen." Deshalb waren 30 Mitarbeiter auch Dienstagmorgen noch für Restarbeiten im Einsatz. Schließlich müsse für den heutigen Schöppenmarkt alles vorbereitet sein.

"Bis Mittwochabend ist Viersen wieder tipp-topp", verspricht Halberkann.

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