Viersener Aktionsgemeinschaft berichtet von ihrer Afrika-Reise

Die Viersener Aktionsgemeinschaft berichtet von ihrer Afrika-Reise. Es gibt weiterhin viel zu tun.

Viersen. Gesundheitszentrum, Nähschule, Schreinerei, Schlosserei, Kindergarten, Schulen und Patenschaften — die von Bürgermeisterin a.D. Marina Hammes geleitete Aktionsgemeinschaft Viersen-Westafrika (AWA) hat in Togo und Benin bereits viel auf die Beine gestellt. Auf der jüngsten Betreuungsreise auf den schwarzen Kontinent ließen sich die Viersener zeigen, wohin ihre Hilfe fließt. Zehn junge Afrikaner werden in der neuen Schreinerei ausgebildet

„Mit einem guten Gefühl haben wir uns auf die lange Reise nach Lomé, der Hauptstadt von Togo, gemacht“, sagt Marina Hammes. Wenn sie im Dorf Abobo ankommen, dann heißt es stets „die Jowos“ (die Weißen) sind da. Zeitgleich waren die Hilfsgüter aus Deutschland im Hafen von Lomé angekommen.

Zunächst besichtigte die Delegation eine im Herbst vergangenen Jahres fertiggestellte Schreinerei im Dorf Agbodrafo. Zur Einweihung präsentierte man eine komplett eingerichtete Ausbildungswerkstatt, in der zehn junge Leute einen Ausbildungsplatz gefunden haben. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Hammes dazu. Ein weiterer Besuch galt den Mädchen in der Nähschule. Vier von ihnen schafften die Prüfung und sind jetzt Schneiderinnen mit Diplom. „Sie werden jetzt in ihre Dörfer zurückkehren und können fortan ihr Leben selbst in die Hand nehmen“, erzählt Hammes.

Nicht glücklich waren Hammes und ihr Team über die Versetzung eines Krankenpflegers in ein weit entferntes Dorf. Mit großem Zeitaufwand und viel Geduld wurde ein neuer Krankenpfleger von Kinderkrankenschwester Petra eingewiesen.

Im Nachbarland Benin wurden zwei Schulen und ein Kindergarten offiziell eingeweiht. Die in 2011 eingeweihte Partnerschule des Erasmus-von-Rotterdam- Gymnasiums in Kplélé Nord ist nach Hammes’ Aussage vorbildlich. Jetzt wurde über den Bau von Toiletten beraten. Die Schule ist jedoch immer noch nicht ans Stromnetz angeschlossen.

Die AWA betreut etwa 500 Patenkinder, die fast alle gesund und munter angetroffen wurden. Neben den Patenpäckchen gab es für jede Familie zwei Taschen voll mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Nach drei Wochen Aufenthalt verabschiedeten sich die Viersener Gäste mit einem lachenden und weinenden Auge vom schwarzen Kontinent bis zum Jahr 2013.

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