Das ist 60 Jahre her. Deshalb erhielt Schnorr jetzt den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer, der ihm von Rolf Meurer, Obermeister der Innung der Elektrohandwerke Niederrhein, in der Viersener Kreishandwerkerschaft überreicht wurde. Es war im Elektrohandwerk der Region erst die zweite Auszeichnung dieser Art in den vergangenen 20 Jahren.

Die Glückwünsche gingen auch an Schnorrs Ehefrau Käthe, mit der Wilhelm zusammen 1953 an der Marktstraße 17 in Dülken den Familienbetrieb „Elektro Wilhelm Schnorr“ eröffnete. 1970 erfolgte der Umzug an die Viersener Straße 61a, wo Sohn Heinz-Willi das Geschäft mit zwei Monteuren und zwei Auszubildenden heute führt.

In den 60er und 70er Jahren hatte Elektro Schnorr bis zu zwölf Angestellte. Mit dem Verkauf von Lampen, Elektrogeräten, Radios und später auch Fernsehgeräten fing alles an. Der Verkauf der Unterhaltungsgeräte wurde im vergangenen Jahr eingestellt, weil die Konkurrenz durch Billiganbieter zu groß geworden war.

Käthe und Wilhelm Schnorr wohnen gemeinsam mit Sohn und Schwiegertochter in dem Haus, in dem sich auch das Geschäft befindet. Wilhelm ist auch als 88-Jähriger noch jeden Tag rund sechs Stunden im Geschäft und bereitet die Arbeitsberichte der Mitarbeiter für die Abrechnung vor. „Das macht mir noch richtig Spaß. Ich habe keine Langeweile und gehe meinem Umfeld nicht auf den Geist“, sagt Schnorr.

Für Ehefrau Käthe ist das kein Problem: „Ohne Arbeit kann mein Mann nicht leben, und wenn viel los ist, helfe ich ja auch noch im Laden aus“, sagt sie.

„Wir leben vor allem von unserer Stammkundschaft, und das sind überwiegend ältere Leute“, sagt Wilhelm Schnorr. Und was ist heute anders als früher? „Die Technik ist komplizierter geworden. Es gibt heute viel mehr Elektronik als Mechanik.“

Für Käthe und Wilhelm Schnorr steht im nächsten Jahr ein weiteres Jubiläum an: Dann sind sie 60 Jahre verheiratet und feiern ihre Diamantene Hochzeit.