Zwischen Anrath und Berlin

Heute berichten wir über einen Geburtstag und Jubiläen, über ein Denkmal und die Gleichberechtigung.

Zwischen Anrath und Berlin
Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Willich/Tönisvorst. Heyes hat einen neuen Job. Nein, hier ist natürlich nicht die Rede vom Willicher Bürgermeister Josef, sondern von seinem Sohn Christoph Heyes. Der Schiefbahner (35), lange Jahre als Leiter des Abgeordnetenbüros von Uwe Schummer in Berlin tätig, ist seit einigen Wochen für den Dortmunder Bundestags-Nachrücker Thorsten Hoffmann tätig. Hoffmann folgte am 1. Januar dem ausgeschiedenen Abgeordneten Ronald Pofalla. Mit Christoph Heyes hat er sich — nach Absprache mit Kollege Schummer — einen Mann an Bord geholt, der sich im politischen Berlin gut auskennt. An seinem alten Arbeitsplatz hat Heyes noch keinen Nachfolger. Die Mitarbeiter Oliver Zoufall und Hannah Tendyck sowie Tanja Ergin als Referentin für den Bereich Behindertenpolitik — Schummer ist dafür in seiner Fraktion zuständig — teilen sich die Arbeit auf. Teilweise springt auch der Kreis Viersener Büroleiter Christian Pakusch in die Berliner Bresche.

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Foto: Reimann

Bleiben wir noch kurz in Berlin. Dorthin reisten jetzt die CDU-Kandidaten dieses Jahres aus dem Kreis Viersen: Andreas Coenen möchte Landrat werden, Paul Schrömbges strebt das Bürgermeister-Amt in der Stadt Viersen an. In der Hauptstadt unterhielten sie sich lange mit „ihrem“ Abgeordneten Uwe Schummer. Auf gemeinsamen Fotos präsentieren sie sich als Dream-Team für Kommune, Kreis und Bund.

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Foto: Reimann

Fast alles, was in und um Willich herum Rang und Namen hat, tummelte sich am Freitagabend im Stahlwerk Becker: Im Gründerzentrum richtete Kämmerer Willy Kerbusch das Fest zu seinem 60. Geburtstag aus. Gleichzeitig feierte er 40-jähriges Dienstjubiläum und er ist seit 20 Jahren Geschäftsführer der Willicher Grundstücksgesellschaft. Obwohl mehr als 200 Gäste dabei waren, hatte das Ganze eine fast familiären Charakter. Kein Wunder, denn Kerbuschs Ehefrau wie auch seine Tochter packten bei der Betreuung der Gäste kräftig mit an. Was den Jubilar besonders freute: Auch ehemalige Mitstreiter wie Wilhelm Spee (Ex-Beigeordneter), Dieter Hehnen (Ex-Stadtdirektor) und Gerd Zenses (Ex-Geschäftsbereichsleiter) hatten den Weg ins Stahlwerk nicht gescheut. Dort ließ man sich bis in die Nacht hinein Wein, Bier und Leckeres vom Grill schmecken.

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Foto: Reimann

Rechtzeitig zur Grillsaison öffnet in Vorst demnächst wieder die Fleischfabrik Abbelen ihren Fabrikverkauf. Im ehemaligen „Schlecker“ an der Kuhstraße ist dieser ab 28. April geöffnet. Die Fenster sind noch mit Folien zugeklebt, ein Plakat macht aber schon auf die Eröffnung aufmerksam.

Liane Ramrath arbeitet beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb der Stadt Willich und hat für die neue Feuer- und Rettungswache in Anrath die Bauleitung übernommen. Die 45-Jährige ist auch selbst eine Feuerwehrfrau. Sie gehört offiziell dem Neersener Löschzug an, fährt aber werktags die Anrather Einsätze mit, da sie im dortigen Rathaus arbeitet.

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Foto: Reimann; plu; CDU

Apropos Rathaus: Um in Sachen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau alles richtig zu machen, müssen sich die Verwaltungs-Mitarbeiter/-innen teilweise ganz schöne Kopfschmerzen machen. Vor allem sprachlich stehen sie immer wieder vor großen Herausforderungen. Als Beweis soll der folgende Auszug aus der amtlich bekannt gemachten Rettungssatzung der Stadt Willich vom 13. März dienen. Dort steht im Paragraf 4 zu lesen: „Gebührenschuldner/in ist die- bzw. derjenige, die oder der die Einrichtung der Rettungswache nutzt. Benutzer/in ist die- oder derjenige, die bzw. der befördert wird und die- oder derjenige, die bzw. der den Auftrag zur Beförderung für einen Dritten erteilt.“ Mehr wollen wir uns an der/die Stelle ersparen.

Im alten Rathaus in St. Tönis hat man ganz andere Sorgen. Denn dort weiß man im Moment nicht mehr so ganz genau, was die Uhr geschlagen hat. Grund: Teilweise fehlen auf der Rathaus-Uhr die Ziffern. Was wiederum das Ablesen etwas schwierig macht.

Beim leisen Flüstern kann es ja mal vorkommen, dass man sich verhört. Aber als sich nun eine Leserin meldete und einen Fehler bemerkt haben wollte, war der Flüsterer verwirrt. Er hatte doch gut hingehört bzw. geschaut. Eine Lesung mit „Geschichten aus der Gruft“ wurden versprochen und dazu eine Honigweinprobe — das alles am 24. April im Caffee Varius an der Jakob-Krebs-Straße 41. „Das gibt es in Anrath gar nicht“, berichtete besagte Leserin. Doch das gibt’s, bescheinigte der Inhaber des Eiscafés, Klaus Schweflinghaus, dem Flüsterer. Und zwar schon seit neun Monaten. Als der Düsseldorfer Krimi-Autor Stephan Peters in dem Anrather Café privat zu Gast war, kam im Gespräch die Idee, dort nächste Woche eine Lesung zu veranstalten. Um 19.30 Uhr geht es los. Der Eintritt kostet fünf Euro. Schweflinghaus hat auch noch mehr Ideen für Veranstaltungen mit Kunst und Musik. Der Flüsterer ist gespannt. Vielleicht sollte man sich den Namen Varius merken . . .

Vor einer Woche ist an dieser Stelle bemängelt worden, dass der triste „Neue Markt“ in St. Tönis eigentlich nur die Einladung ausspricht: „Leute, kommt mit dem Auto.“ Selbst für Fahrräder sei hier kaum Platz, hatte Kurt W. Fruhen kritisiert. Ein anderer WZ-Leser meldete sich jetzt beim Flüsterer und sprach einen weiteren Punkt an: Bei der Konzeption des Marktes sei eine ansprechende Gestaltung mit Bäumen versprochen worden, die seien aber kaum zu finden. „Wo sind die geblieben?“, will er wissen.

Das Kunstwerk ist „gerettet“ und schon wieder aufgebaut worden: Die Rede ist von der Gabionen-Wand, die aus Anlass des Jubiläums „1000 Jahre Anrath“ von Azubis der Stadt unweit des Orpheums auf einer kleinen Grünfläche gestaltet worden war. Diese Fläche wird nun beim Um- und Neubau der Feuerwache einbezogen, weshalb das Kunstwerk abgebaut werden musste. Laut Bernd Kuhlen, Leiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich, hat es einen schönen neuen Platz im hinteren Teil der Anrather Parkerweiterung gefunden. Dort standen ohnehin schon Gabionen (Mauersteinkörbe), weshalb sich die damals geformte Anrath-Silhouette gut einpassen ließ. Ein Teil der ursprünglichen Konstruktion fehlt leider: Der Kirchturm-Hahn war mittlerweile schon gestohlen worden.

Kommen wir zu einem kleinen Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal in Folge organisierte die DJK Teutonia St. Tönis in den Osterferien eine vereinseigene Fußballschule, die mit mehr als 60 Teilnehmern erneut ein voller Erfolg war. An allen vier Tagen wurden die Kinder in unterschiedlichen Gruppen, mit unterschiedlichen Übungen und Spielvarianten, betreut. Darüber hinaus wurde für die Torhüter ein eigenes Trainingsprogramm durchgeführt. Für das leibliche Wohl wurde in den Pausen gesorgt, die Kinder und Trainer hatten zudem immer frisches Obst, Gebäck und Getränke. Weiterhin erhielt jedes Kind einen eigenen Ball und eine Regenjacke. Fest steht: Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Oster-Fußballschule geben.

Ein großes Jubiläum feierte dagegen der Willicher Erich Rauthe in diesen Tagen: 60 Jahre Gewerkschaft. 1955 trat Rauthe, der an der Moosheide wohnt, als 14-jähriger Lehrling in die Metallgewerkschaft ein, wechselte 1976 in den öffentlichen Dienst zur Berufsfeuerwehr und zu „Verdi“. Er blieb auch nach seiner Pensionierung Gewerkschaftsmitglied. Jetzt gratulierte ihm der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske und verlieh Rauthe die „Goldene Ehrennadel“, verbunden mit der Einladung zu einer Theatervorstellung.

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