Anrath Auflösung der Reiterstaffel

Die Düsseldorfer Polizei gibt die Verantwortung für die Reiterstaffel in Anrath ab. Bis 2021 wird der Standort aufgelöst.

Anrath: Auflösung der Reiterstaffel
Foto: Kurt Lübke

Anrath. Ein paar Möhrchen für die Pferde. Ein paar schöne Fotomotive vor typisch niederrheinischer Acker-Kulisse für die Medienvertreter aus der Landeshauptstadt. So bedankte sich am Freitagnachmittag das Polizeipräsidium Düsseldorf für die Arbeit der an der Hausbroicher Straße stationierten Reiterstaffel. Seit 2005 waren bis zu 15 Pferde und 25 Beamte der Düsseldorfer Polizei auf dem 1898 erbauten Rittergut Koof untergebracht.

Zum 1. September übernimmt das Polizeipräsidium Bochum die Verantwortung für die Reiterstaffel (WZ berichtete). Bis spätestens 2021 werden alle Polizisten, die sich bereit erklären, und Pferde nach Bochum abgezogen. Dort wird die Willicher Einheit mit ihrem Dortmunder Pendant zusammengelegt. Aktuell wollen zwölf Beamte auch unter Bochumer Verantwortung bei der Staffel bleiben. Der Rest wechselt in andere Abteilungen der Düsseldorfer Polizei.

„Das ist eine Entscheidung des Landes, die wir respektieren müssen, verhehlen aber nicht, dass wir es schade finden“, sagt Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler. Den Abschied nutzen er, Düsseldorfs leitender Polizeidirektor Georg Schulz und Staffelführer Wilfried Neumann, um den Einsatz von Reitern und Pferden zu loben.

„Die Pferde haben eine ausgezeichnete Ausbildung. Der Einsatzwert ist im Laufe der Jahre immer größer geworden“, sagt Wesseler. Im Alter von rund vier Jahren kauft die Polizei die Tiere. Bevor sie zu Einsätzen am Fußballstadion oder Demonstrationen können, gibt es eine mindestens einjährige Ausbildung. Die Reiterstaffel sei ein Sympathieträger der Polizei. Die Zusammenlegung sieht Wesseler nicht als Schwächung der berittenen Einheiten. Die Konzentration in Bochum, wo letztlich 42 Beamte und 32 Pferde stationiert sein werden, solle wohl für eine effizientere Strukturierung sorgen.

Schließlich liege Bochum ungefähr im Zentrum von NRW. „Ich bin froh, dass die Staffel nicht ganz aus NRW abgezogen wird“, sagt Polizeidirektor Schulz. Beim Fußball und gerade bei Demonstrationen, die „durchaus gewaltbereites Klientel auf die Straße bringen“, sorge die berittene Polizei für Respekt. Zudem sei die Schnelligkeit der Pferde und die Übersicht der Reiter ein taktischer Vorteil.

Für Hofbesitzer Norbert Koof bedeutet der Abzug der Staffel eine Herausforderung. Der ehemalige Reitweltmeister muss eine neue Verwendung für seine Stallungen finden. „Das ist sehr kurzfristig gekommen“, sagt Koof. Erst seit wenigen Monaten stünden die Pläne der Polizei fest. Wann die Staffel weg sei, wisse er auch nicht. Denn noch sind in Bochum kein geeigneten Stallungen gefunden. „Das war immer ein gutes Miteinander“, sagt Koof im Rückblick auf die Unterbringung der Polizei. Nach dem Umzug werde er wahrscheinlich den Pensionsbetrieb auf seinem Hof ausbauen.

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