Bei Heinz Knauf ist alles super

Der 66-Jährige schaut täglich an seiner Tankstelle vorbei. Dabei ist er längst im Ruhestand.

<strong>Anrath. "Der ist bestimmt für die Schwiegermutter", ruft Heinz Knauf zu der jungen Frau an der Kasse hinüber, die gerade einen Blumenstrauß bezahlt. "Nee, der ist heute mal für meinen Mann, der hat nämlich Geburtstag", kommt die Antwort zurück. "Wie, schon wieder", scherzt Knauf. Beide grinsen, ein letztes Winken und die automatische Tür schließt sich hinter der Anratherin. Da kommt schon der nächste Wunsch. "Heinz, kannste mal gucken wegen dem Öl", bittet ein älterer Herr, der ausgerüstet mit seiner leeren Öldose vor der Vielzahl des Angebotes kapituliert. Kein Problem, Knauf geht hinüber, übergibt dabei noch schnell an den Nächsten die georderte Waschkarte, und kümmert sich dann um das richtige Öl.

Ein Rentner mit vollem Arbeitsprogramm

"Für einen Rentner habe ich viel zu tun", lacht der 66-Jährige. Vor einem Jahr ist das Anrather Urgestein - seine Mutter ist waschechte Anratherin, er selbst kam im Anrather Krankenhaus zur Welt - in Rente gegangen. Nur ist davon nicht so richtig viel zu merken. Jeden Tag schaut Knauf an seiner Aral-Tankstelle an der Schottelstraße vorbei und hilft fleißig mit. "Ohne geht nicht", schmunzelt er. Und das könnten sich die Anrather auch gar nicht vorstellen, denn zu ihrer Tanke gehört Knauf einfach dazu.

Wenngleich die Tankstelle mit der vor 40 Jahren nicht mehr zu vergleichen ist, so ist das sich Zeit nehmen für die Kunden durch all’ die Jahre geblieben. "Heute setzten wir uns auch schon mal draußen an den runden Tisch und klönen", verrät Knauf und deutet auf die Gartenmöbel, die eigens für diesen Zweck neben dem Shop aufgebaut sind.

Vor 40 Jahren übernahm er nicht nur die Tankstelle, sondern lernte auch seine Frau Annemarie kennen. "Es war bei eine Bustour mit der Hinsbecker Landjugend, an der sie auch teilnahm", plaudert er.

Acht Jahre vor seiner Heirat war er in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten. "Mein Vater war auch bei der Feuerwehr und in diesem Fall bin ich ebenfalls ins seine Fußstapfen getreten", sagt Knauf, der als Unter-Brandmeister mit 60 Jahren in die Ehrenabteilung wechselte.

Tankstelle und Feuerwehr ließen nicht viel Zeit für andere Hobbys. "Ich war fast immer im Geschäft, von morgens bis abends", berichtet Knauf. Um die Erziehung der drei Söhne, Stefan (37), Michael (34) und Thomas (26), kümmert sich hauptsächlich seine Frau. Voll des Lobes sind seine drei Jungs aber für ihn. "Wir haben einen guten Vater. Er war und ist immer für alle da", sagen die Brüder, die ebenfalls in der Tankstelle arbeiten.

Tankstelle Die Anrather Tankstelle Knauf ist eine der wenigen Eigentumstankstellen, die es noch gibt. 75 Jahre ist die Firma vor zwei Jahren geworden: 1930 hat sie erstmals von Aral ihren Kraftstoff bezogen.

Erweiterung Vor drei Jahren ist die Tankstelle um einen 150 Quadratmeter großen Shop erweitert worden.

Neuerung Bis Ende September soll die Tankstelle an der Schottelstraße eine weitere Neuerung erhalten und zwar eine Zapfsäule für Flüssiggas (LPG).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort