Brudermeister fürchtet Flächenbrand

Auch Schützen in Schiefbahn in Sorge vor Klagen von Anwohnern.

Neersen/Schiefbahn. „Was in Neersen passiert, kann uns allen drohen.“ Diese Überzeugung vertritt Manfred Hendricks, Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft Schiefbahn. Im Blick hat er dabei die Auseinandersetzung um den Wahlefeldsaal in Neersen, für den eine Anwohnerin, die sich vom Lärm der häufigen Veranstaltungen belästigt fühlt, eine weitgehende Stilllegung erwirkt hat.

Um ähnliches an anderer Stelle zu verhindern und um zu zeigen, wie wichtig das Vereinsleben in der Stadt Willich ist, hat Hendricks eine umfangreiche Stellungnahme erarbeitet.

„Ich musste mit Schrecken feststellen, welchen Schaden einzelne Personen anrichten können“, sagt Hendricks mit Blick auf die Klägerin gegen den Wahlefeldsaal. Sie sei sich nicht bewusst, welchen kulturellen und gesellschaftlichen Schaden sie damit anrichte. Wenn diese Vorgehensweise Schule mache, werde es einen „Flächenbrand“ geben, so der Brudermeister.

Für den eigenen Verein möchte sich Hendricks solch ein Szenario gar nicht vorstellen. Er nennt als Beispiel die Schießsporthalle, in der fast an jedem Wochentag trainiert werde. Würde sie geschlossen, wären „100 Sportschützen ohne Heimat“. Mehr noch: Die ganze Bruderschaft (850 Mitglieder) würde in einem solchen Fall die Welt nicht mehr verstehen. Denn in besagter Schießsporthalle werden die Schützen- und Zugkönige ermittelt, sie wird aber auch für private Feste vermietet — eine (genehmigte) Einnahmequelle.

Manfred Hendricks erinnert an den großen sozialen Einsatz aller Vereine in der Stadt. Man übernehme Aufgaben, die in der heutigen Gesellschaft oft nicht mehr vermittelt würden. Daher solle man stolz sein auf die Vereine und Bruderschaften — und nicht versuchen, ihnen mit Gewalt den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

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