Christo in der Apfelstadt

In St. Tönis werden Bäume verhüllt, in Willich Wasserbehälter am Straßenrand entsorgt.

Willich/Tönisvost. Für Anwohner von Heinrich-Böll- und Gerhart-Hauptmann-Straße in St. Tönis gab es vergangene Woche eine gute Nachricht: Ihre Straßen werden von der Stadt für 250 000 Euro saniert.

„Das wird auch langsam Zeit“, war anschließend gegenüber dem Flüsterer mehrfach zu hören. Denn das Pflaster in dem genannten Bereich ähnelt schon lange einer Buckelpiste. Was das für Probleme schafft, ist aktuell auf der Gerhart-Hauptmann-Straße zu sehen: Ein tiefes Loch klafft auf der Fahrbahn, das schon einmal provisorisch mit Kaltasphalt gestopft, später aber wieder aufgerissen war.

„Erst kürzlich ist einem Autofahrer dort ein Reifen geplatzt“, erzählt eine Anwohnerin. Danach sei das Loch von der Stadt mit einer Warnbake gesichert worden. Die allerdings blockiere die Fahrbahn so unglücklich, dass etliche Autofahrer den Bürgersteig benutzten, um daran vorbei zu kommen.

Geplant war es schon länger, schließlich wurde das geeignete Objekt gefunden und nun ist auch der Umzug perfekt: Willi Stennes, Präsident des Allgemeinen Schützenvereins Willich (ASV) ist nach über 30 Jahren in Anrath wieder Willicher und ab sofort an der Ackerstraße zu finden.

„Rechtzeitig zum Willicher Schützenfest — das macht die Wege erheblich kürzer“, freut sich der 61-Jährige. Ebenfalls umgezogen ist das Immobilienbüro von Ehefrau Rosi Stennes: Sie ist jetzt telefonisch unter 02154/954 4844 zu erreichen.

„Hallo, mein Name ist Mia Sommer und ich bin seit 2005 Abgeordnete für die Liberale Reformpartei (LRP). Ich bin 31 Jahre alt, ledig und habe keine Kinder. Ursprünglich bin ich Journalistin und komme aus Baden-Württemberg.“ Mit diesen Worten hat sich Linda Donner vier Tage lang im Deutschen Bundestag vorgestellt.

Eigentlich ist sie ja erst 17 Jahre alt und geht auf das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath. In Berlin vertrat sie aber auf Vorschlag des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer den Kreis Viersen beim Planspiel „Jugend und Parlament“. Dabei schlüpfen 300 Jugendliche in die Rolle eines Abgeordneten. So wurde aus Linda plötzlich Mia.

Unter dem Motto „Wir verschenken Glück“ haben die Kleeblatt Apotheken mit Sitz in Krefeld die Glückswochen ins Leben gerufen. „Familie, Freunde oder Bekannte konnten jemanden vorschlagen, der gesundheitlich beeinträchtigt ist und einen Glückstag verdient hat“, erklärt Hanh Nguyen, Geschäftsleiter der Apotheken, die Idee.

Unter zahlreichen Zuschriften fiel der Brief der Mutter der 21-jahrigen Kimberley, genannt Kimi, aus Tonisvorst auf. Die im Rollstuhl sitzende junge Frau möchte unbedingt ein Pur-Konzert besuchen. Der Wunsch wird ihr nun am 28. Juni in Mönchengladbach erfüllt.

Tattoos liegen im Trend — sind allerdings auch mit Gefahren für die Gesundheit verbunden. Deshalb gab es jetzt die erste internationale Konferenz zur Tattoo-Sicherheit in Berlin. Dort engagierte sich auch Andreas „Andy“ Schmidt, der ein Studio in Neersen an der Hauptstraße betreibt und den Verband der „Deutschen Organisierten Tätowierer“ vertrat.

Schmidt fürchtet vor allem die nicht-registrierten Studios. „Ein Freund von mir tätowiert jetzt auch“, sei der Satz, den er am meisten hasse. Neben geschätzten rund 6000 legalen Studios gebe es rund 20 000 illegale. „Beim Tätowieren kann man eine Menge falsch machen“, warnt er.

„Bunt ist meine Lieblingsfarbe“, hat der berühmte Architekt Walter Gropius einmal gesagt. Das spiegelt sich auch in den Bildern von Susanne Ollesch und Roswitha Schöler wider, die bis 30. Juni im Kulturcafé Papperlapapp an der Clevenstraße in Vorst zu sehen sind. Ollesch malt mit Acryl auf Leinwand, Collagentechnik reizen sie besonders.

In ihrem „Atelier No 5“ in St. Tönis gibt sie Malkurse, an denen auch Roswitha Schöler teilnimmt. Die leidenschaftliche Hobbymalerin, die keine bestimmte Stilrichtung verfolgt, stellt nun mit Susanne Ollesch gemeinsam aus.

Da staunen die Radfahrer und Fußgänger im Moment nicht schlecht. An der St. Töniser Verbindungsstraße hat — passend zur Apfelstadt — in einem Garten eine künstlerische Verhüllungsaktion stattgefunden. Vier große Bäume sind im wahrsten Sinne des Wortes verpackt.

Es erinnert ein wenig an wilden Kunstaktionen von Christo in Australien und Berlin. Die Obstbäume in St. Tönis sind mit großen Filzstoffen gut verpackt und sorgen dafür, dass sich das Obst dahinter prächtig entwickeln kann. Na, da freut man sich ja jetzt schon auf die Ernte mit einer Enthüllungsparty.

Als wilde Müllkippe ist die ehemalige alte Landstraße von Anrath nach Willich immer wieder mal beliebt. Jetzt wurde ein neuer Müllrekord aufgestellt. Kein Kühlschrank, kein Fernseher, keine abgeschlagenen Fliesen zierten diesmal das Grün, sondern 1000-Liter-Wasserbehälter.

Drei an der Zahl hatte ein Unbekannter zwischen Bäumen und Strauchwerk ins Maisfeld gekippt. Allerdings muss der Entsorger mit größerem Gerät vorgefahren sein, denn die eckigen Teile passen nicht mal eben in den Kofferraum. Ob tatsächlich Wasser in den Behältern war oder gar eine Chemikalie, steht allerdings in den Sternen.

Dass die Baustelle an der Kirche in Anrath für Gesprächsstoff sorgt, ist klar. Die archäologischen Arbeiten lassen Raum für viel Spekulationen. Raum für Verkehrschaos bietet dagegen die Umleitung über die Fadheider Straße.

Wer von der Schottelstraße aus auf die ausgeschilderte Umleitung fahren möchte, sprich in die Fadheider Straße abbiegt, der muss ein Nadelöhr passieren. Die Stadtplaner haben nämlich genau an diesem neuralgischem Punkt kein Halteverbotsschild aufgestellt.

Es wird also lustig geparkt. Wer dann in die Fadheider Straße einbiegen will, trifft rechter Hand auf parkende Fahrzeuge und kommt nicht weiter. Folge: Rückstau. Ist dann noch ein geschickter Abbieger dabei, der etwas weiter links rüber fährt, geht gar nichts mehr, weil die, die aus der Fadheider Straße raus wollen, nicht auf die Schottelstraße können. Herrlich ist das Chaos anzusehen, wenn man als Fußgänger oder Fahrradfahrer vorbei fährt.

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