Eine neue Orgel in St. Katharina

Das Instrument hat Rollen und ist deshalb vielseitig einsetzbar. Es hat 34 000 Euro gekostet.

Willich. Nein, ein Luxus ist die neue Truhenorgel nicht. Davon sind die Männer überzeugt, die die Anschaffung des kleinen, 34000 Euro teuren Instruments zu verantworten haben. Es wiegt nur 100 Kilo und kann transportiert werden, weil es auf Rollen steht.

„Es kann zu den Chören reisen“, sagt Orgelbauer Martin Scholz aus Mönchengladbach, der das Instrument geliefert hat. Auseinander gebaut passt es in einen Transporter oder Kombi. „Die Pfeifen sind transportsicher gelagert“, sagt Scholz. Stehe es zwei Stunden an der richtigen Stelle, habe es sich akklimatisiert und könne gespielt werden.

Chöre zu begleiten oder ein Orchester zu ergänzen, sind die Haupt-Einsatzarten der Orgel mit dem Eichenholzgehäuse. „Es kann bequem im Chorraum um den Altar hin- und hergeschoben werden“, sagt Wolfgang Henseler, Vorsitzender des Kirchenvorstandes und der Stiftung St. Katharina, einer der Entscheidungsträger beim Orgelkauf.

Der Dirigent des Chores kann ihn gleichzeitig auf der Orgel begleiten, die Tasten aus Birnbaum- und Ebenholz kann er im Stehen spielen. „Das ist ein wesentlicher Vorteil“, sagt Marcell Feldberg, Organist und Kirchenmusiker in Anrath und Schiefbahn.

Auch Jürgen Lenzen, Pastor in St. Katharina und St. Mariä Rosenkranz, sieht Vorteile für den Gottesdienst. „In einem Schulgottesdienst kann ich mich dann schneller mit dem Kirchenmusiker verständigen, wie viel Strophen eines Liedes beispielsweise gespielt werden sollen“, sagt er. Das ist über die große Entfernung zur großen Orgel auf der Empore oft nicht so gut möglich.

Scholz, der auch die große Orgel in St. Katharina regelmäßig pflegt und wartet, fertigt seit 19 Jahren Truhenorgeln komplett in Handarbeit. „Wir sind in meiner Firma acht Mitarbeiter, jeder hat etwas anderes zu tun.“ Er selbst kümmert sich um die Intonation der Orgel. Fertigt die Pfeifen, teils aus Zinn, teils aus Holz.

Die größte Pfeife für die Truhenorgel, das tiefe C, ist um die Ecke gebaut. „Das muss eine Länge von 1,20 Metern haben, aber die Orgel ist nur 1,06 Meter hoch und 1,13 Meter breit.“ Die kleinste misst einen Zentimeter. „In der großen Orgel ist die größte Pfeife sechs Meter hoch.“

Damit der Preis im Rahmen bleibt, wartet Scholz mit dem Bau von Truhenorgeln immer darauf, zwei Aufträge gleichzeitig zu bearbeiten. „Das Schwesterinstrument“, das eine Nummer kleiner ist, „geht in die Domsingschule im Aachener Dom“, berichtet er. Die Aachener haben bereits eine Truhenorgel seiner Firma in der Nikolauskapelle.

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