Willich „Elias“-Oratorium sorgt für große Begeisterung in Anrather Kirche

Solisten wie auch der Chor überzeugten ebenso wie das Orchester.

Willich: „Elias“-Oratorium sorgt für große Begeisterung in Anrather Kirche
Foto: Wolfgang Kaiser

Anrath. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass innerhalb der 14. Willicher Kirchenmusikwoche Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ in Anraths großer Pfarrkirche aufgeführt werden sollte. Da dauerte es nicht lange, bis alle Plätze ausverkauft waren. Und die, die eine Karte bekommen konnten, waren froh, dass sie die fabelhafte Aufführung miterleben durften. Das ließ sich sowohl dem langen, begeisterten Beifall entnehmen als auch den Gesprächen der Zuhörer beim Verlassen der Kirche St. Johannes Baptist.

Im Mittelpunkt des Werkes steht der alttestamentarische Prophet Elias. Er macht sich einerseits um seine Religion so verdient, dass er mit einem feurigen Wagen in den Himmel fahren darf. Elias ist aber andererseits in seinen Reden alles andere als zimperlich. Unverhohlen fordert er dazu auf, die verfeindeten Propheten Baals zu „schlachten“.

Für eine solche Rolle braucht man einen Sänger, der sich auf die Darstellung strahlender Helden ebenso versteht wie auf die von brutalen Schurken. Ein Glücksfall: Mit Bariton Stefan Heidemann von der Düsseldorfer Oper hatte man dafür genau den Richtigen gefunden. Kraftvoll und dramatisch gestaltete er seinen Part, überzeugte aber auch, wie in der Arie „Es ist genug“ in den lyrisch-zarten Partien. Und auch an den anderen Gesangssolisten war nichts auszusetzen. Sie waren mit Anneli Pfeffer (Sopran), Esther Borghorst (Alt) und Johannes Klüser (Tenor) hervorragend besetzt. Und, nicht zu vergessen: der stimmlich ausgezeichnete und im Auftreten schon erstaunlich sichere Knabensopran Laurenz Fedor Hambrecht. Der aus Chören der Willicher Emmaus-Kantorei gebildete Chor „Willicher Musikprojekt“, sorgfältig einstudiert von Klaus-Peter Pfeifer, beeindruckte ebenfalls durch sichere Einsätze, klare Intonation und differenzierte Schattierungen des Ausdrucks.

Wüste Pogromstimmung wie im Chor Nr. 24 („greifet ihn, tötet ihn“) wurde ebenso treffend musikalisch umgesetzt wie besinnliche Betrachtungen („Wer bis an das Ende beharrt, der wird selig“).

Wieder einmal bewährte sich die langjährige Zusammenarbeit mit der „Camerata Louis Spohr“, gemanagt von seinem Oboisten, Leiter und Gründer Bernd Peter Fugelsang. Dieses Düsseldorfer Orchester, erst im vergangenen Monat für seine Verdienste mit der „Norbert-Burgmüller-Plakette“ ausgezeichnet, hinterließ ebenfalls einen tadellosen Eindruck. Wenn gefordert, klang es kräftig im Blech, andererseits aber auch zart und leise in den Streichern und Holzbläsern. Den sicheren Zusammenhalt und die stilistisch ausgefeilte musikalische Gestaltung garantierte als Gesamtleiter mit gewohnter Zuverlässigkeit Kreiskantor Klaus-Peter Pfeifer. gho

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