Ex-Borusse hat einen Imbiss eröffnet

Ende der 70er Jahre machte Klaus Amrath acht Spiele für die Fohlen. Nun hat er in Schiefbahn einen Imbiss eröffnet.

Schiefbahn. Es ist Sonntag, 12 Uhr, noch etwa vier Stunden Zeit bis zur Eröffnung seiner neuen Imbissbude. „Es soll alles blitzblank sein, die Leute sollen sich hier wohlfühlen“, sagt Klaus Amrath. Derweil bereitet zuhause seine Lebenspartnerin Gabriele Bode frische Salate vor.

Vor allem den Fußballern ist Klaus Amrath bestens bekannt. Denn der heute 59-Jährige spielte viele Jahre für seinen Heimatverein SC 08 Schiefbahn, kam 1977 zu Borussia Mönchengladbach, bestritt in der Saison 1978/79 acht Spiele und erzielte gegen Arminia Bielefeld und Bayern München seine zwei Bundesliga-Tore.

„Das ist lange her“, erzählt der frühere Stürmer, der sich aber noch gerne an diese Zeit erinnert, als Udo Lattek noch der Trainer der Fohlen war. Damals war Amrath den Borussen bei der Eröffnung des Rasenplatzes des SC 08 aufgefallen.

„Wir haben zwar bei dem Freundschaftsspiel elf Buden kassiert, aber man hat mich daraufhin zum Probetraining eingeladen“, erzählt der Ur-Schiefbahner, der dann aber kurz danach zur Bundeswehr musste und sich noch erinnert: „Damals war es meine Mutter Fränzi, die nach Beendigung meiner Bundeswehr-Zeit den Kontakt zur Borussia wieder herstellte.“

Klaus Amrath war dort zwei Jahre unter Vertrag, wechselte dann nach Beringen (Belgien) und ins dänische Kopenhagen. Beruflich war der gelernte Verfahrenstechniker anschließend mehr als 20 Jahre als Handelsvertreter in der Schmuck-Branche tätig.

„Das war jetzt die Gelegenheit, meine Kenntnisse als Hobbykoch zum neuen Beruf zu machen“, erzählt Amrath, der die Imbissbude übernahm und vor wenigen Tagen eröffnet hat. Freundin Gabriele hatte die Namens-Idee: „Ruet-Witt“, steht für Rot-Weiß, was auf Ketchup und Majo genauso zutrifft wie auf die Traditionsfarben seines Schiefbahner Fußballvereins.

Der Imbiss ist auch in rot-weißen Farben dekoriert, ein Graffiti-Künstler gestaltete eine Wand entsprechend dazu. „Das muss sich hier alles noch einspielen“, erinnerte sich der ehemalige Profi an die ersten Tage, als es teilweise zu einigen Wartezeiten kam und er bis weit nach Mitternacht mit dem Aufräumen beschäftigt war. Und er preist sein Angebot an: so wenige Zusatzstoffe wie möglich, Salate alle aus eigener Hand und das Fleisch kommt von einem Schiefbahner Metzger.

„Es wär schön, wenn sich die Besucher hier wohlfühlen und ein kleiner Treffpunkt zum Klönen entstehen könnte“, hofft der Schiefbahner, der natürlich seiner Borussia treu geblieben ist. So gibt es für 3,80 Euro den „Borussia Burger“ oder für sieben Euro das „Schnitzel Borussia“.

Aber auch seine Liebe zum Heimatverein SC 08 ist geblieben: Im Eingangsbereich steht ein kleines Sparschwein, dessen Erlös der Jugendabteilung seinen früheren Clubs („ihm habe ich eine Menge zu verdanken“) zugute kommen wird.

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