Fall Kerkhoff: „Wurschtelt“das Bistum?

Justiz: Initiative gegen Gewalt ruft Aachen zur Mitarbeit auf. Der aus Willich stammende Pfarrer Kerkhoff (51) hatte in der Vorwoche eingestanden, Kinder sexuell missbraucht zu haben und sich selbst angezeigt.

Willich. Johannes Heibel von der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern hat das Bistum Aachen nachdrücklich aufgefordert, in Bezug auf Pfarrer Georg Kerkhoff mit seiner Organisation zusammenzuarbeiten. Bereits am 30. April hatte er dies in einer E-Mail an den Bistums-Sprecher Franz Kretschmann vorgeschlagen. Zuvor waren mehrere Hinweise in Bezug auf den beschuldigten Pfarrer bei Heibel eingegangen.

Das Bistum habe sich dann aber nicht bei ihm gemeldet, sondern eine Presseerklärung mit teils unwahren Behauptungen veröffentlicht. So habe er nicht nur einen, sondern nachweislich zwei Fälle des Verdachts auf sexuellen Missbrauch angezeigt. Auch gebe es nun neue, anonyme Hinweise auf einen Fall in Kempen.

"Geben Sie mir bitte umgehend eine Antwort darauf, ob Sie nun im Interesse einer lückenlosen Aufklärung bereit sind, mit uns zusammen zu arbeiten oder es lieber vorziehen, wie gehabt weiter vor sich hin zu wurschteln", schreibt Heibel an Kretschmann.

Der aus Willich stammende Pfarrer Kerkhoff (51) hatte in der Vorwoche eingestanden, Kinder sexuell missbraucht zu haben und sich selbst angezeigt. Wegen ähnlicher Vorwürfe steht er im Moment in Johannesburg/Südafrika vor Gericht.

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