Feier Johannesschule: Drei Leben für die Hauptschule

Das Kollegium verabschiedet langjährige Mitglieder, darunter Koordinator Helmut Frantzen.

Anrath. Tischtennisspieler Helmut Frantzen muss es wissen. Mal kommt man über die schnelle Rückhand oder eine unterschnittene Vorhand, mal über die Ballonabwehr an der Platte zum Punkt. Mal landet der Ball aber auch im Netz. So ähnlich ist es in der Schule — einem Ort der Freude und des Leids.

Helmut Frantzen hat in seinen 40 aktiven Jahren als Lehrer und Koordinator an der Seite von Rektorin Karin Kirchmair-Brenner an der Johannesschule unzählige Glücksgefühle und Frustmomente gebündelt. Jetzt kann er gelassen auf seine lange Karriere zurückblicken, mit deren Inhalten er zig Statistiken füllen könnte: Herr Frantzen geht. In den Ruhestand. Er tut dies nicht ohne seine Rückkehr anzudeuten: „Wenn ich Langeweile haben sollte, mach’ ich Vogelhäuschen.“

Die Kollegen quittierten es mit lautem Lachen und Applaus. Wer sonst soll schließlich Häschenwitze oder die alten, immerguten Geschichten von Lametta und Sauerkraut erzählen?

Mit Frantzen (64) hat sich am Dienstag auch sein langjähriger Weggefährte und Kollege Peter Hast verabschiedet, nach 36 Jahren an der Johannesschule. Hast, der Belesene, das wandelnde Lexikon, der sich nun auf die Zeit mit „dem Glück der späten Jahre“ freut: auf seine Enkel.

Herta Pape-Arend hat mit 34 Johannesjahren die Bestmarken der „Schul-Oldies“ nicht ganz erreicht. Aber auch sie hat viele Spuren hinterlassen — nicht nur durch ihre sprachlichen Anleihen aus dem Fremdwörterlexikon.

Kollegium, Bürgermeister und Schüler haben dem Trio eine liebevolle Feierstunde bereitet. Sketche, Musik und Reden umarmten zugleich die Lehrerinnen Regina Meeßen, Anett Laudage und Referendarin Sarah Pesch, die die Gesamtzahl der geleisteten Pädagogenjahre für die Hauptschule Anrath auf 128 schraubten.

Georg Troles schlüpfte als Moderator in die Rolle des Hausmeisters, Karin Kirchmair-Brenner, blieb, was sie ist: Als Schulleiterin dankte sie ihren Kollegen, vor allem ihren Vertrauten, Frantzen und Hast, für Loyalität, gute Partnerschaft und Verlässlichkeit. Ihre Diashow mit gesprochenen Untertiteln war mindestens so kurzweilig wie das Tischtennismatch, zu dem Schüler Fratzen herausforderten.

Der Sportive sollte dabei zeigen, was er kann: Aufschlag, Vorhand, Rückhand, erst mit riesigem, dann mit immer kleiner werdenden Schlägern. Dabei musste er mehrere Matheaufgaben im Wandel der Zeit vorlesen. Das hat ihn geschafft. Aber er kann sich ja jetzt ausruhen.

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