Fenster auf Kipp - ein Fall für Zwei

Vorbeugen: Polizeistreife warnt Hausbesitzer in Wohnvierteln vor Einbrechern und gibt Tipps für mehr Schutz.

Willich. Polizeioberkommissar Thomas Jansen und Kollege Andreas Textores, beide in Uniform, versenken gerade den Flyer im Briefkasten des Einfamilienhauses, als der Hausherr angefahren kommt. Der Wekelner stoppt seinen Wagen noch vor der Auffahrt, lässt den Motor laufen und steigt eilig aus. Der Schreck steht ihm ins Gesicht geschrieben: „Ist ’was passiert?“

Jansen und Textores sind die Ruhe selbst: „Keine Angst, nichts passiert.“ Die Polizisten sind vorbeugend da. Der Hausherr hat das Garagentor offengelassen. „Das kann auf Einbrecher einladend wirken“, sagt Textores, genau wie ein offen stehendes Fenster, eine nicht verschlossene Tür, dunkle Häuser, angestellte Leitern, wie gemacht für Auf- und Einstiege. Mehr Schutz muss auch nicht teuer sein, sagt Textores: „Lampen mit Zeitschaltuhren versehen, das kostet nicht viel.“

Der Hausherr ist erleichtert. Er wird sich den Zettel der Kreispolizei gut durchlesen. Darin wirbt sie für offene Ohren und Augen, betont, wie wichtig wachsame Nachbarn sind. Gerade in Sackgassen eigneten sich Nachbarschaften, in denen die Menschen Urlaubstermine und Handy-nummern austauschen.

Doppelstreifen wie die Kollegen Jansen, zuständig für Wekeln, und Textores, Ansprechpartner in Schiefbahn, sind kreisweit regelmäßig in Schlender-Geschwindigkeit in Wohngebieten unterwegs. „Stets ansprechbar.“

Dort, wo Fenster, Türen oder Gartentörchen offen stehen, klingeln sie, suchen das direkte Gespräch oder lassen ihre Info-Zettel da. Jansen: „Viele Leute sind erst sehr erschrocken. Wir beruhigen dann schnell.“

Wenn ein Einbruch einmal passiert ist, kümmern sie sich um die Nachsorge: „Wir suchen die Geschädigten auf.“

90 Prozent der Einbrüche werden über die Rückseite eines Hauses begangen. Wer Verdächtiges bemerkt, sollte sofort die Polizei anrufen, sagt Textores: „Wir fahren lieber 100 Mal umsonst, als einmal zu wenig.“ Bernd Klein, Pressesprecher der Polizei, nickt: „Unsere Aufklärungsquote muss besser werden.“

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