Freies Internet gefordert

SPD beantragt städtische Unterstützung bei der Einrichtung von W-LAN.

Freies Internet gefordert
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Willich/Schiefbahn. Die SPD-Fraktion fordert städtische Unterstützung für kostenloses öffentliches W-LAN in Willich. Möglich gemacht werden soll dies über das sogenannte Freifunk-Netz. Dahinter steht eine deutschlandweit agierende, nichtkommerzielle Initiative, die sich den Aufbau und Betrieb lokaler Computernetzwerke zum Ziel gesetzt hat.

Konkret soll die Verwaltung nach Vorstellung der SPD in öffentlichen Gebäuden Router aufstellen und betreiben, die an das Freifunk-Netz angeschlossen werden. Außerdem beantragen die Sozialdemokraten, dass die städtische Wirtschaftsförderung gezielt bei Geschäftsleuten für eine Bereitstellung entsprechender W-LAN-Zugänge wirbt.

Wer einen Freifunk-Router (als Bürger, Geschäftsmann oder auch öffentliche Stelle) betreibt, stellt damit einen Teil der Bandbreite des eigenen DSL-Anschlusses für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. Indem sich die dafür bereitgestellten Router untereinander verbinden, können auch größere Zonen mit öffentlich zugänglichem W-LAN versorgt werden.

Dass ein einzelner Anbieter, der einen Freifunkknoten einrichtet, für eine illegale Nutzung des Internetzugangs (etwa beim Hochladen von Musik) rechtlich in Anspruch genommen wird, sei technisch ausgeschlossen, so die SPD. „Auf diese Weise könnten wir öffentliches W-LAN, das wir uns alle in den Willicher Ortsteilen wünschen, Schritt für Schritt unkompliziert, günstig und ohne Haftungsrisiko realisieren,“ erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sarah Bünstorf. „Das würde unsere Ortsteilzentren attraktiver machen.“ Und man könne auch die Flüchtlingsunterkünfte an öffentliches W-LAN anbinden und die Flüchtlinge so beim Kontakt in die Heimat unterstützen.

In Schiefbahn ist die Werbegemeinschaft schon kurz vor der Realisierung von solchen Ideen — und das ganz ohne Hilfe der Stadt und ohne Freifunk. Nach Auskunft ihres Vorsitzenden Rainer Höppner werde man bereits in der zweiten Jahreshälfte öffentliches und kostenloses W-LAN im Ortskern anbieten. Mehrere Hot-Spots würden über Ladenbesitzer und Gastronomen eingerichtet. Das Ganze laufe über den Server einer Berliner Firma. Die Kosten der Aktion übernehme die Werbegemeinschaft. Höppner: „Das Geld nehmen wir für die Bürger gerne in der Hand. Wir wollen weiter für mehr Aufenthaltsqualität im Ort sorgen.“

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