Willich Friedhöfe: Bauland statt neue Gräber

Erweiterungsflächen werden nicht mehr benötigt: Begräbniskultur hat sich geändert.

Willich: Friedhöfe: Bauland statt neue Gräber
Foto: Lübke

Willich. Die Bestattungsgewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Vorgesehene Erweiterungsflächen für Friedhöfe werden deshalb in absehbarer Zeit nicht mehr benötigt. Dieser Trend ist auch in der Stadt Willich zu erkennen: Eine Fläche nördlich des Friedhofs in Alt-Willich ist bereits in Bauland umgewandelt worden. Jetzt beschloss der Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen, dass die nördliche Erweiterungsfläche Richtung Liffersmühle ebenfalls aus der Friedhofsplanung herausgenommen werden soll.

Die Begründung: Aufgrund der Bedarfsprognose ist nicht damit zu rechnen, dass sie jemals benötigt wird. Die Urnenbestattungen mit ihrem deutlich geringeren Platzbedarf nehmen weiter zu — sie machen derzeit knapp 60 Prozent aus, Tendenz weiter steigend.

Uwe Rieder (CDU) erklärte im Ausschuss, dass seine Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung zustimme. „Wir ebenso — die Argumente sind völlig klar“, sagte Miriam Hufschmidt (SPD).

Die Verwaltung wird jetzt Vorschläge machen, wie die 0,8 Hektar große Fläche künftig genutzt werden kann. Denkbar ist die Umwandlung in Bauland und den Verkauf. Eine westlich gelegene, 0,25 Hektar große Erweiterungsfläche soll jedoch als Vorratsfläche erhalten bleiben.

Die Gesamtfriedhofsfläche in allen vier Ortsteilen liegt derzeit bei 19,59 Hektar, während der ermittelte Bedarf für das Jahr 2030 bei nur insgesamt 12,10 Hektar liegt. Mit einer deutlichen Zunahme der Einwohnerzahlen ist nicht zu rechnen, und der Trend wird durch neue Bestattungsformen weiter verstärkt: So benötigen Urnenwände noch weniger Platz als die klassischen Urnengräber.

In Neersen gibt es ebenfalls eine Überversorgung mit Friedhofsflächen. In Anrath soll die östliche Entwicklungsfläche mit einer Größe von 0,76 Hektar zunächst nicht angetastet werden. Für den Schiefbahner Friedhof wird als Ergebnis der Untersuchungen vom vergangenen Jahr davon abgeraten, die vorhandene Reservefläche beizubehalten. rudi

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