Geflüster: Von Baustellen und Briefkästen

Ein „Darkroom“ gibt Rätsel auf. Gebaut wird in Niederheide und St. Tönis. Außerdem: Karibik in der Kirche.

Neue Stallungen entstehen in Niederheide im Bereich Gallbruch.

Neue Stallungen entstehen in Niederheide im Bereich Gallbruch.

Foto: Kurt Lübke; Sparkasse

Willich/Tönisvorst. Rätselraten löste beim Stadtflüsterer vor einigen Tagen ein Satz in einer gemeinsamen Presseerklärung von CDU, FDP, UWT und Grünen in Tönisvorst aus. „Eine Entscheidung im Darkroom kann, darf und wird es nicht geben“, ließ Andreas Hamacher (CDU) darin mit Blick auf die künftige Mensa im Schulzentrum Corneliusfeld wissen.

Der Bauherr wohnte früher im Straterhof, der im Augenblick zur edlen Wohnanlage umgestaltet wird.

Der Bauherr wohnte früher im Straterhof, der im Augenblick zur edlen Wohnanlage umgestaltet wird.

Foto: Kurt Lübke

Anglizismen in Texten sehen ja immer sehr intelligent aus — „aber was meint der Mann eigentlich mit Darkroom?“, fragte sich der Flüsterer und schaute im Internet bei Wikipedia nach. Dort steht zu lesen: „Ein Darkroom (...) ist ein spärlichst beleuchteter Raum für Sexualkontakte überwiegend zwischen homosexuellen Männern in einem öffentlichen Lokal. Seit den 1990er Jahren gibt es Darkrooms auch in einigen Swingerclubs in Mitteleuropa. Im BDSM-Bereich wird auch das ,Spielzimmer’ so bezeichnet.“ Dann wollen wir mal hoffen, dass die Entscheidung tatsächlich weder im „Darkroom“, noch im Hinterzimmer getroffen wird.

Eine Spende der Sparkassen-Mitarbeiter übergibt Horst Klausmann an das Tönisvorster Prinzenpaar.

Eine Spende der Sparkassen-Mitarbeiter übergibt Horst Klausmann an das Tönisvorster Prinzenpaar.

Foto: Kurt Lübke

Der Straterhof ist sicher einer der ältesten Höfe in der Niederheide. Bereits um 1330 wird ein Henricus de Via als Besitzer genannt, der dem Neersener Vogt Abgaben zu entrichten hatte. Zurzeit wird der unter Denkmalschutz stehende Vierkant-Hof mit Millionen-Aufwand umgebaut. Ein Straelener Bauunternehmen ist im Auftrag eines Kölner Bauträgers dabei, die Anlage zum schicken Wohnstandort mit „großzügigem und herrschaftlichem Ambiente“ in unverbauter Lage auf einem 12 000 Quadratmeter großen Grundstück zu machen. 14 Gutshäuser und ein Herrenhaus, „überwiegend mit Loft-Charakter“, werden im Gut Straterhof entstehen. „Wohnen im Grünen, wohnen in einem idyllischen Umfeld, wohnen in seiner schönsten Form“, heißt es in der Werbung der Kölner, die ihre Kunden offensichtlich nicht nur in Willich gesucht haben. Angeblich ist schon alles verkauft.

Geflüster: Von Baustellen und Briefkästen
Foto: Kurt Lübke

Der frühere Eigentümer des Straterhofs, der in der historischen Anlage große Probleme mit der Viehhaltung hatte, hat sich dem Vernehmen nach schon auf die andere Straßenseite orientiert. Auf freiem Feld im Gallbruch unweit der Hundeschule Breloer entsteht nämlich eine neue Hofanlage mit Stallungen — angeblich für die Bullenmast. So ganz genau konnte der Flüsterer das aber noch nicht feststellen: Trotz mehrfacher Versuche war der Landwirt telefonisch nicht zu erreichen.

Apropos: Der übliche Ansprechpartner für die Presse bei der Tönisvorster Feuerwehr ist im Moment auch schlecht zu sprechen. Der Mann (Name ist der Redaktion bekannt) hat sich in den Urlaub verabschiedet. „Fast zwei Monate des neuen Jahres sind bereits vorbei — und ich war bisher noch nicht in Urlaub! Dies soll, nein muss sich schnellstmöglichst ändern“, ließ er die Redaktion in einer E-Mail wissen, bevor er in Richtung Indien entschwand. Unser Neid begleitet ihn.

Karibisch wird’s am Freitag in St. Tönis: Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst am Weltgebetstag der Frauen. Beginn ist um 16 Uhr in St. Cornelius. Die Texte und Lieder wurden von Christinnen der Bahamas ausgewählt und erarbeitet. „Dadurch führen diese Frauen uns durch ein Land, das uns hierzulande höchstens als Urlaubsziel bekannt ist“, schreiben die Organisatorinnen.

Im Rahmen der Karnevalsfeier am Altweibertag in der Sparkasse in St. Tönis haben die Mitarbeiter durch die Kundenbewirtung einen Betrag von 446 Euro erwirtschaftet. Dieser Geldbetrag wurde der Aktion „Lichtblicke“ gespendet. Hierzu hatte das Tönisvorster Prinzenpaar Wolfgang I. und Gabi I. aufgerufen. Horst Klausmann, Leiter des Finanz-Centers in St. Tönis, überreichte ihnen symbolisch einen Scheck.

Kunst am Bau? Das fragt man sich, wenn man in diesen Tagen am Kaiserplatz in Willich unterwegs ist. Dort ist gleich neben dem Rathaus ein kaputter Briefkasten sehr gründlich und sehr hübsch mit Klebeband außer Betrieb genommen worden. Unser Vorschlag an die Stadt: Das könnte man eigentlich so lassen und als erste Stufe zum begonnenen Umbau des Platzes ausgeben.

Eine Baustelle ist nach wie vor der neue dm-Markt in St. Tönis. Allerdings gehen die Arbeiten sehr gut voran. Das Eröffnungsdatum des Marktes, der zur Hochstraße und zum Neuen Markt einen Eingang erhält, steht mittlerweile fest. Es ist der 9. April.

Eine Großbaustelle gibt es demnächst am Kirchplatz in St. Tönis: Die Straelener Firma Tecklenburg baut dort mit Millionenaufwand ein Wohnhaus mit 36 verschiedenen Einheiten. Sonntag stellte Projektentwickler Edgar Walter im Restaurantbereich des geschlossenen Hotels Mertenshof die Planungen vor. Viele Interessierte kamen, teilweise wurden sogar die Stühle knapp.

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