Gesamtschulen: Platz für alle

Willicher, die Kinder anmelden, bekommen eine Zusage, sagt Ulrich Graf, der Mann der Bezirksregierung.

Willich. 200 Väter und Mütter besuchten in der Mensa von St. Bernhard-Gymnasium und Willy-Graf-Realschule den Info-Abend zur neuen zweiten Gesamtschule, zu dem Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger eingeladen hatte. Die Eltern nahmen Tipps und Neuigkeiten mit. In der großen Zuhörerrunde saßen auch Tönisvorster wie Bettina Dölling: „Ich will nicht warten, bis bei uns die Sekundarschule eingeführt ist, sondern werde mein Kind in Willich anmelden.“

Auf dem Podium saßen der Vorsitzende des Willicher Schulausschusses, Christian Pakusch, Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen, und Ulrich Graf von der Bezirksregierung. Graf überraschte mit der Mitteilung, dass die Bezirksregierung dem NRW-Schulministerium (es muss die Schule noch genehmigen) empfohlen hat, am Standort der Schiefbahner Realschule die Klassen 5 bis 8 und in der Anrather Dependance der jetzigen Johannesschule die Klasse 9 bis 13 einzurichten. Graf: „Es macht wenig Sinn, wenn nur die gymnasiale Oberstufe nach Anrath kommt.“

Neu war dies auch für Brigitte Schwerdtfeger. Sie hatte kurz zuvor noch davon gesprochen, dass neben der Sekundarstufe II „wahrscheinlich ein weiterer Jahrgang“ im Gebäude der Hauptschule untergebracht wird. Offenbar sind es nun zwei.

Redner dankten den Verantwortlichen für die Änderung der Schullandschaft hin zu einem in NRW wohl einzigartigen „Zwei Säulen-Modell“. So Kerstin Tischler aus Wekeln: „Ich bin froh und erleichtert über die schnelle Umsetzung.“

Die Pädagogen Andrea Großkraumbach (Mönchengladbach) und Dirk Lumme (Krefeld) sollen die Gründung der zweiten Gesamtschule vorbereiten. Sie sitzen mit Ute Will-Nieding und Peter Liesefeld von der Robert-Schuman-Europaschule im Aufnahmeteam, das über die Zuteilung entscheiden wird.

„Dabei gelten die Grundsätze einer breiten Leistungs-Vielfalt, dann der Elternwille und die Wünsche der Eltern, wie möglichst kurzer Schulweg oder die Aufnahme von Geschwisterkindern“, sagte Graf. Er gab das Versprechen ab, das jeder Willicher, der sein Kind an der Gesamtschule anmeldet, einen Platz bekommen wird.

„Was ist denn, wenn die zur Gründung wichtige Zahl von 100 Anmeldungen nicht erreicht wird?“ Auf die Frage einer besorgten Mutter sagte Schwerdtfeger, dass damit überhaupt nicht zu rechnen sei. Allein in Willich verließen bald 532 Kinder die vierten Schuljahre: „Gutachter sprechen davon, dass davon etwa 50 Prozent zur Gesamtschule gehen.“ Schwerdtfeger hofft, dass auch Kinder aus den umliegenden Städten und Gemeinden „zu uns kommen“.

Eltern wünschten sich bessere Bus-Verbindungen, vor allem von Anrath nach Schiefbahn. Andere, wie Angela Wenders, erklärten ihr Bereitschaft, bei der Gestaltung der neuen Schule mitzuwirken. Bernd Hitschler-Schinhofen teilte mit, dass sich die Robert-Schuman-Europaschule zur Bildung einer integrativen Gruppe bereiterklärt habe. Dies wünschte er sich auch zum späteren Zeitpunkt auf dem Weg zu einer Inklusion an den Gymnasien.

„Kann mein Kind an der Anrather Hauptschule noch den Abschluss machen?“ Brigitte Schwerdtfeger entgegnete, dass sowohl die Haupt- als auch die Realschule sukzessive, also nicht auf einen Schlag, geschlossen würden.

Hinsichtlich der Mittagsverpflegung sind die Überlegungen der Stadtverwaltung noch nicht abgeschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort