Hermes baut ein Sortierzentrum

Logistikunternehmen investiert in Willich 7,2 Millionen Euro.

Willich. „Diese gute Nachricht tut mal wieder richtig gut“, sagt Wirtschaftsförderer Christian Hehnen: In Willich entsteht eine der größten Hermes-Niederlassungen Deutschlands.

An der Konrad-Zuse-Straße 5 im Gewerbegebiet Münchheide IV hat eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) unter Federführung des Betreibers Casaplan-Seeliger GmbH (Saarbrücken) zu diesem Zweck ein 17 824 Quadratmeter großes Grundstück gekauft.

93 Arbeitsplätze werden in einem neuen Sortierzentrum angesiedelt. Seit Mitte April rollen schon die Bagger, für Oktober wird mit der Fertigstellung gerechnet.

Die Fläche befand sich bislang überwiegend im Besitz der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG). Die Verkaufsverhandlungen hatten Andrea Ritter, Willy Kerbusch und Christian Hehnen von der Willicher Seite übernommen.

„Bei Hermes waren mehrere Standorte in der Auswahl, am Ende hat man sich glücklicherweise für Willich entschieden“, sagt Hehnen. Die Zusammenarbeit mit der WfG habe hervorragend geklappt.

Insgesamt betreibt die Hermes Logistik Gruppe Deutschland (HLGD) bundesweit 59 Niederlassungen. Eine davon befindet sich bereits in Münchheide II. „Dort platzt das Unternehmen aber aus allen Nähten“, so Hehnen.

In die Errichtung des neuen Standorts investiert Hermes rund 7,2 Millionen Euro — fünf Millionen Euro in das Grundstück und den Bau der Halle, 2,2 Millionen Euro in die technische Ausstattung. Nach der Inbetriebnahme werden in Willich täglich bis zu 25 000 Sendungen sortiert und auf ihren Weg zu den Kunden gebracht.

Die HLGD gehört zu den erfolgreichsten Logistikunternehmen Europas. Der Paketdienstleister mit Sitz in Hamburg hat sich in Deutschland zum bedeutendsten privaten Anbieter in der so genannten Endkundenzustellung entwickelt. Im Geschäftsjahr 2010/2011 hat das Unternehmen mehr als 300 Millionen Sendungen bewegt.

Auf dem deutschen Paketmarkt wurde im Geschäftsjahr 2009/2010 ein Nettoumsatz von 840 Millionen Euro realisiert. Auch in England, Österreich und Italien ist Hermes aktiv, hält damit rund 25 Prozent am europäischen Privatpaketmarkt und erzielt einen Gesamtumsatz von 1500 Millionen Euro.

Für die Willicher Wirtschaftförderer war das Hermes-Geschäft schon der dritte Verkauf in Münchheide IV in diesem Jahr. „Mit den beiden anderen Unternehmen wurde Stillschweigen vereinbart“, sagt Hehnen.

Gleichwohl sei man froh, nach der Hiobsbotschaft des Abzugs von LG Electronics wieder eine positive Entwicklung genommen zu haben. „Und auch für das LG-Grundstück bemühen wir uns um neues Leben“, verrät der Willicher Wirtschaftsförderer.

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