Immobilie Hinzen-Haus: Langes Warten aufs Bistro

Das ehemalige Tabak-Geschäft in Alt-Willich soll künftig gastronomisch genutzt werden. Umgebaut worden ist schon, auch eine Pächterin steht bereit. Doch die Umsetzung der Pläne zieht sich.

Immobilie: Hinzen-Haus: Langes Warten aufs Bistro
Foto: Kurt Lübke

Willich. „Ich hoffe, es ist nächste Woche spruchreif“, sagte vor drei Tagen eine Mitarbeiterin der biw-Bank, die im vergangenen Jahr das kleine Hinzen-Haus im Schatten der katholischen Pfarrkirche St. Katharina von den Eigentümern, Monika und Bernt Lücke, angemietet hatte. Diesen Satz hört man seit Monaten.

Fest steht bisher, dass die Bank schon seit längerem eine Pächterin gefunden hat, die dort ein Bistro mit kleinem „Biergarten“ eröffnen möchte. Sie wartet nur auf die Vertragsunterzeichung. Das hatte sie der WZ erstmals am 17. Februar gesagt.

Das denkmalgeschützte Häuschen aus dem Jahr 1876 ist vielen Willichern gut bekannt. Heinz Hinzen hatte nach dem Zweiten Weltkrieg dort das Zigarren- und Spirituosengeschäft seines Vaters übernommen. Seine Frau Christel führte es bis vor wenigen Jahren weiter. Nach ihrem Tod kauften es die Lückes. „Dort soll ein Weinhandel rein“, sagte Bernt Lücke vor vielen Monaten.

Dazu kam es nicht: Aus familiären Gründen musste der Interessent davon Abstand nehmen. Wie lange das alles schon dauert, geht aus der Baugenehmigung hervor, die immer noch in einem Fenster aushängt. Diese ist vom 15. Mai 2014. Darauf steht, was eigentlich mit dem Haus geschehen sollte: eine „Räumliche Nutzung zum Verkauf und zur Verköstigung im Einzelhandel.“

Weil das mit dem Weinhandel nicht klappte, musste neu überlegt, geplant und genehmigt werden. Großes Interesse an einer Nutzung hat nach wie vor die Inhaberin des Schiefbahner Bistros & Restaurants „Salut“ im Unterbruch. Sie erklärte im Februar gegenüber der WZ, dass die Vertragsverhandlungen kurz vor dem Abschluss stünden. Dann wurde auch fleißig umgebaut und instand gesetzt. Unter anderem kam neues Parkett rein, wurde drinnen eine rustikale Klinkerwand gesetzt, führt eine neue Treppe ins Obergeschoss und eine Verbindungstür nach draußen. Weil nämlich dort auch eine Außengastronomie mit bis zu 30 Plätzen vorgesehen ist.

Etwa zwei Jahre lang kümmerte sich auch Willichs City-Managerin, Christel Holter, um eine neue Nutzung. „Eine Belebung im und am Hinzen-Haus würde dem kleinen Zentrumsbereich dort und Alt-Willich insgesamt ziemlich gut tun“, sagte sie Donnerstag auf Nachfrage. Zumal es auf und entlang des Marktplatzes schon einige Ladenlokale, Cafés und Bäckereien gibt, die auch draußen Eis, Getränke, Kuchen und Snacks anbieten. Den Aufenthaltscharakter des Platzes könnte man dadurch weiter aufwerten. Christel Holter ging am Donnerstag davon aus, dass sich bald etwas tut: „Es nähert sich einem guten Ende.“

Aber was hat denn jetzt so lange gedauert? Die Gründe will die biw-Bank nicht nennen. „Wir geben bald eine Presseerklärung heraus“, hieß es mehrfach. Fest steht, dass eine gastronomische Nutzung des Gebäudes auch neue Genehmigungen notwendig macht. Beim Um- oder Einbau spezieller und größerer Gerätschaften, die man zum Beispiel für den Betrieb einer Küche braucht, muss auch das Einverständnis der Denkmalbehörde eingeholt werden. Diese verschiedenen Verfahren sollen aber, wie aus gut unterrichteten Kreisen bekannt wurde, abgeschlossen sein. Das schöne Wetter für eine Außengastronomie ist ebenfalls da. „Hoffentlich kommt es also bald zu einer Entscheidung“, so ein Willicher.

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