Hochzeitsmesse: Andrang bei den Bräuten

In den Räumen der Stadtwerke gab es viele Tipps zum vielleicht schönsten Tag des Lebens.

Willich. Paare schauen auch in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten nicht auf den Cent, wenn sie ihre Hochzeit planen. Die 9. Willicher Hochzeitsmesse am Sonntag in den Räumen der Stadtwerke bot so ziemlich alles, was dazugehört, um den Hochzeitstag unvergesslich werden zu lassen.

Organisatorin Roswitha Heintges hatte doppelten Grund zur Freude: 29 Aussteller bedeuteten einen neuen Rekord. Und die Besucherzahl lag wieder um die 1000.

Bereits auf dem Parkplatz wurden Heiratswillige daran erinnert, dass man unmöglich mit dem eigenen Golf vor dem Standesamt vorfahren kann. Es wurden entsprechende Alternativen aufgezeigt wie die schneeweiße Stretchlimousine oder der weinrote Ponton-Mercedes, Baujahr 1957. Und der Heckflossen-Buick ist genau das Richtige für alle, die auffallen wollen.

Claudia Greis hatte neben dem Riesenerdbeerkuchen in Herzform eine Kalorienbombe mit enormer „Sprengkraft“ mitgebracht: Die monumentale „Brunnentorte“ mit integriertem Springbrunnen setzt für 520 Euro auf jeder Hochzeit Akzente. Claudia Greis relativierte den Preis: „Damit können Sie bis zu 160 Gäste satt bekommen.“

Andrea Weertz aus Anrath hatte nicht etwa zu viel genascht: Sie ist schwanger und kam mit ihrem Freund Roland Gutowski zur Hochzeitsmesse. Die Brautmodenschau der Firma „Brautblüte“ aus Mönchengladbach, einer der Höhepunkte der Messe, interessierte das junge Paar nicht.

Es ließ sich stattdessen von Ha-Jo Heintges Trauringe zeigen. Bei rund 1200 Stück war die Auswahl groß. „Wir werden schon 2000 Euro anlegen müssen“, erklärte Roland Gutowski nach einer Beratung, mit der er sehr zufrieden war.

Standesbeamtin Maria Erren weiß, dass viele Brautpaare aus umliegenden Städten im Neersener Schloss heiraten. Aber auch im Rathaus am Kaiserplatz können sich Paare das Jawort geben.

Vom Kaiserplatz zum Kaiserhof? Katrin Hiller hätte nichts dagegen. Sie warb für das Schiefbahner Traditionsrestaurant, in dem Hochzeitsgesellschaften bis zu 160 Personen Platz finden. Und das Brautpaar wird auf Wunsch mit dem alten Jaguar abgeholt.

Judith Albaum war kurze Zeit Pfarrerin in Willich. Am Sonntag bot sie ihre Dienste an für Menschen, die keiner Kirche mehr angehören oder die Zeremonie dort haben wollen, wo ein Pfarrer sie nicht abhalten darf.

Er stand dezent im Hintergrund und wirkte ein wenig wie ein Spielverderber: Der Willicher Rechtsanwalt Rainer Kahlweiß wies auf einem Flyer auf die rechtlichen Konsequenzen des kleinen Wörtchens „Ja“ hin und warb unter anderem für einen Ehevertrag.

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