Junge Freundschaft zu Smiltene gefestigt

2002 haben die lettische Stadt und Willich den Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Viele Bürger halten die Partnerschaft lebendig.

Neersen. Im Herbst 1993 hatte der in Neersen lebende und praktizierende, aus Lettland stammende Arzt Dr. Einar Pelss zu einer Spendenaktion für bedürftige Kinder in Smiltene aufgerufen. Seit dieser Zeit sind Willich und Smiltene in Verbindung.

Viel ist mittlerweile geschehen, der baltische Staat gehört der EU an, vor 15 Jahren wurde der Deutsch-Lettische Freundeskreis gegründet. Am Wochenende wurde mit sieben Gästen aus Smiltene, darunter Bürgermeister Ainars Mezulis und Ehefrau Irena, ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: Zehn Jahre ist es her, dass der Freundschaftsvertrag der beiden Städte unterzeichnet wurde. Willich und Smiltene nahmen sich vor, die Kontakte weiter zu pflegen und auszubauen.

Stadt und Freundeskreis hatten ein abwechslungsreiches Programm organisiert. Am Freitag stand ein Besuch im Düsseldorfer Landtag an, anschließend flanierte man gemeinsam über die Königsallee, nachdem in der Altstadt beim „Uerigen“ eingekehrt worden war.

Am Sonntag kochten Gäste und Gastgeber gemeinsam in den Räumen des Deutsch-Lettischen Freundeskreises. „Leider reicht die Kapazität des Backofens nicht aus, um für alle eine Martinsgans zu braten“, bedauerte die Vorsitzende des Freundeskreises, Hildegard Herber-Spahn. Aber der Spießbraten war mehr als eine Verlegenheitslösung.

Feierlich ging es beim Festakt im kleinen Ratssaal des Schlosses am Samstag zu. Hier wurde erneut eine Urkunde unterzeichnet. Die Beziehungen, die neu besiegelt wurden, sollen „zur Festigung der europäischen Einheit“ beitragen. Rudite Pache, eine in Willich lebende Lettin, dolmetschte.

Die ehemalige Ratsfrau Renate Tippmann, die zwei Gäste bei sich aufgenommen hatte, erinnerte sich selbstkritisch: „Als 1994 der Kinderchor Marienkäfer nach Smiltene reiste, habe ich gedacht, muss das denn sein, dass die so weit fliegen? Aber nachdem ich selbst in Smiltene war, hatte ich keinerlei Bedenken mehr.“ Ebenso schnell war Marianne Meiendresch (84) aus Neersen vom Partnerschaftsvirus infiziert worden. Auch sie war nun zu Gast.

Bürgermeister Josef Heyes hat die Entwicklung in Lettland genau beobachtet: „Der Staat hatte eine gute Entwicklung, nachdem man den Menschen die Fesseln abgenommen hat. Man spürt jetzt die Lebensfreude in Smiltene.“

Mit Maris Rungulis war der Jurist der lettischen Partnerschaft mit nach Willich gekommen, ebenso wie Iwars Joksts, der Direktor der Sportschule. Der Geschäftsführer des Deutsch-Lettischen Freundeskreises, Wolfgang Brock, kann sich vor allem eine engere Zusammenarbeit im Bereich des Sports vorstellen. Heute fahren die Gäste in ihrem Kleinbus zurück nach Smiltene.

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