Prozess gegen Pfarrer: Anhörung ohne Öffentlichkeit

Vor dem Gericht in Johannesburg hat am Montag die Vernehmung zweier Jugendlicher begonnen.

Willich/Johannesburg. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat am Montag die Befragung der beiden Jugendlichen im Prozess gegen den aus Willich stammenden Pfarrer K. vor einem Gericht in Johannesburg begonnen. Die Minderjährigen sollen schildern, wie der Geistliche sich ihnen während eines Kommunioncamps im Jahr 2009 genähert haben soll.

Am Wochenende waren die Jugendlichen in Begleitung ihrer Eltern nach Johannesburg gereist. Um ihre Aussage hatte es im Vorfeld ein heftiges Tauziehen gegeben. Ks Anwälte hatten darauf bestanden, dass diese vor Ort stattfindet und nicht in Form einer Videokonferenz vonstatten geht.

Daraufhin war in mühsamer Detailarbeit ein Fahrplan ausgearbeitet worden, wie die Kinder nach Südafrika kommen sollen und wann die Anhörung stattfinden könne.

Beobachter rechnen damit, dass die Befragung am Dienstag oder am Mittwoch endet. Für diesen Teil der Verhandlung hat das Gericht Termine bis zum kommenden Freitag terminiert.

Der Prozess sorgt auch in der deutschen Pfarre in Johannesburg für erhebliche Unruhe. Es gebe eine ganze Reihe Gemeindemitglieder, die an die Unschuld des Geistlichen glauben. Der Versuch, das Thema aufzuarbeiten, wurde offenbar bislang nicht unternommen. Zwar habe der diensttuende Priester mehrfach angekündigt, darüber diskutieren zu wollen, dazu sei es allerdings nie gekommen, berichtet ein Insider.

Der Ausgang des Verfahrens wird auch am Niederrhein mit Spannung erwartet. Der Pfarrer hat sexuellen Missbrauch während seiner Zeit in Deutschland eingeräumt. Das könnte dazu führen, dass er sich auch hier vor Gericht verantworten muss, wenn er nach dem Verfahren Südafrika verlassen kann.

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