Mit Papas Homepage fing es an

Martin Heinen gestaltet den Web-Auftritt seiner Kunden und verdient Geld damit. Später will der 19-Jährige aber studieren.

Anrath. Die erste Internetseite gestaltete er noch auf dem "Familienrechner" - passenderweise für den eigenen Vater: Reinhardt Heinen, den bekannten Maler und Multimedia-Künstler aus Anrath. "Der brauchte halt ’ne Homepage und hat mich gefragt, ob ich das machen kann", erinnert sich Filius Martin.

Und der damals 13-Jährige konnte das. Den Familienrechner gibt’s immer noch am Amselweg 7, nur den Internetanschluss hat sich Martin mittlerweile ins eigene Zimmer auf den eigenen PC legen lassen, wo er weiter an Homepages bastelt - und damit richtig Geld verdient. Vor vier gründete der heute 19-Jährige seine Firma "Webdesign United".

Das Büro ist sein Zimmer, der Schreibtisch aus einer ausgemusterten Tür gefertigt. "Die war übrig, aber es hält", erzählt der "Firmenchef", der noch zur Schule geht. Im Sommer 2009 will er am Berufskolleg seinen Abschluss als Gestaltungstechnischer Assistent (GTA) machen. "Danach würde ich gerne an einer Hochschule studieren, am liebsten Mediendesign."

"Die Firma ist mein Joker"

Martin Heinen, Internet-Designer, sieht seine Zukunft woanders.

Bis es soweit ist, bringt er weiter seine Kundschaft ins "World Wide Web". "Die Firma ist mein Joker", sagt Martin. Bei der Gründung musste noch Mutter Kerstin als Bevollmächtigte unterschreiben. "Als 16-Jähriger war ich nicht geschäftsfähig. Die im Gewerbeamt mussten sich erst einmal erkundigen, ob das überhaupt mit der Firma möglich ist."

Für zahlreiche Kunden hat er schon deren Web-Auftritt realisiert. "Ob seriös oder locker - die Leute sagen mir, was sie wollen und ich berate sie. Manche kommen zum Beispiel mit Bildern an, wir schauen dann, wie wir die umsetzen können." Mit "Wir" meint er sich und seinen Partner Leander Muskalla. "Eine Website besteht immer aus zwei Teilen: Dem Design, um das ich mich kümmere, und den Code, das ist Leanders Part." Denn, wie Martin einräumt, "Zahlen sind nicht so mein Ding."

Für die komplette Umsetzung suchte er deshalb einen Programmierer und fand ihn in "Leo". Persönlich getroffen hat er den Saarländer, der mit gerade 17 noch jünger ist und derzeit sein Abitur anpeilt, erst zwei, drei Mal. "Das läuft alles über das Internet." So sieht Zusammenarbeit im Informationszeitalter aus.

Gut vier bis sechs Wochen dauert es, bis eine Homepage komplett fertig ist. Gut 500 Euro müssen die Kunden mindestens investieren. Seine Zukunft sieht Martin Heinen aber nicht in den Homepages. "Mein Traumjob wäre Game-Designer für Fantasy-Spiele."

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