Mutmaßlicher Messerstecher ist frei

Staatsanwaltschaft sieht „keinen dringenden Tatverdacht“. Die Ergebnisse der Obduktion liegen noch nicht vor.

Willich. „Die Ermittlungen dauern noch an.“ Eher einsilbig teilte die Krefelder Staatsanwältin Silke Naumann gestern mit, dass es aus ihrer Sicht keine weiteren Informationen zu der Auseinandersetzung im Wegerfeld in Willich vom vergangenen Freitag geben werde. Dabei war ein 46-jähriger Mann ums Leben gekommen (WZ berichtete).

Eines hat sich an der Situation gegenüber Sonntag nicht geändert: Der Tatverdächtige sitzt nicht in Untersuchungshaft. Er ist auf freiem Fuß. „Es gibt keinen dringenden Tatverdacht“, sagt die Staatsanwältin. Das bedeute allerdings nicht, dass gegen einen Dritten ermittelt werde.

Klar ist unterdessen aber auch, dass der 46-Jährige sich nicht selbst den Stich über dem Knie versetzt hatte, an dessen Folgen er schließlich starb. Ergebnisse der Obduktion lägen noch nicht vor und damit auch nicht das Ergebnis der Blutalkoholprobe. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ wolle sie nicht mehr sagen, so Silke Naumann.

„Die Begründung, dass es keinen dringenden Tatverdacht gibt, hat damit zu tun, dass nicht wegen Mord oder Totschlags ermittelt wird“, erklärt Pressestaatsanwalt Hans-Dieter Menden auf WZ-Nachfrage.

Der Vorfall hatte sich am Freitagabend ereignet, vermutlich nach einem heftigen Trinkgelage, in dessen Folge ein 58-jähriger auf seinen 46-Jährigen Freund einstach. Anschließend soll er sich an einen Bekannten gewandt und diesen gebeten haben, den Notarzt zu anzurufen. Der 58-Jährige spricht wohl kein Deutsch, stammt — wie das Opfer — aus Russland.

Ermittelt wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Seit gestern ist wieder die Kreispolizei Viersen federführend.

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