Neues von Vauth, Saunen & Co

Diesmal geht es um für manche sorgenerregenden Ohren-, für Blumenfreunde schönen Augen- und für Hungrige notwendigen Friko-Schmaus.

Neues von Vauth, Saunen & Co
Foto: Reimann

Willich/Tönisvorst. Am Amtsgericht Kempen ist kürzlich eine interessante Zwangsversteigerung über die Bühne gegangen. Es ging um ein Haus mit Einliegerwohnung und Garagen an der Dammstraße in St. Tönis. Bislang gehörte es dem ehemaligen SPD-Politiker und Karnevalsprinzen Lothar Vauth. Auf Betreiben der Gläubiger — die Sparkassen Krefeld und Duisburg — wurde es jetzt zum wiederholten Mal angeboten. Den Zuschlag soll für 370 000 Euro angeblich ein Verwandter Vauths bekommen haben. Letzteres wollte die Sparkasse allerdings nicht bestätigen.

Neues von Vauth, Saunen & Co
Foto: Archiv

Kommen wir zum Bereich Gastronomie. Im Zentrum von Alt-Willich gibt es ja davon reichlich, ein „Rundlauf“ von Kneipe zu Kneipe ist jetzt schon möglich — obwohl die Umgestaltung des Marktplatzes zum „gastronomischen Zentrum“ noch nicht mal begonnen hat. Doch nicht alle freuen sich über so viel Leben im Ort. So sollen Anwohner der Peterstraße immer häufiger darüber klagen, dass im „Black Jake“ häufig bis tief in die Nacht Livemusik läuft.

Im Peter 2 in Willich heißt es seit Freitag: „Endlich ist Franco wieder da!“ Nach großer Renovierung hat das „Bistro-Ristorante“ mit seinem vertrauten Wirt an der Peterstraße 2 mit neuem Stil und besonderer Speisekarte wieder eröffnet. Auch eine Stehpizzeria (Öffnungszeit am Wochenende bis 2 Uhr nachts) sowie ein Pizza-Taxi gehören zum Service gegen den kleinen (oder großen) Hunger.

Apropos: Die Damen und Herren, die vergangene Woche die Auszählung der 9386 gültigen Stimmen bei der Bürgerbefragung zum Willicher Markt übernommen hatten, mussten richtig schuften: Von 17 bis 21.15 Uhr waren sie beschäftigt. Klar, dass sich auch bei ihnen zwischendrin ein Hungergefühl breit machte. Da ließ sich die Beigeordnete Martina Stall aber nicht lumpen und besorgte eine Runde Frikadellen bei der Metzgerei Forgber gegenüber.

Übrigens hatten viele Willicher Bürger ihre Abstimmungszettel mit persönlichen Anmerkungen versehen. Mal wurde die Aktion gelobt, dann wieder heftig kritisiert. Auch diverse Verschwörungstheorien waren am Start — was bei den Auszählern nur Kopfschütteln auslöste.

Für ihren lebendigen Adventskalender in Willich suchen die katholische Pfarrgemeinde St. Katharina und die evangelische Emmaus-Kirchengemeinde ab sofort Menschen, die sich als Gastgeber in den Wohnvierteln beteiligen möchten. Nach einem gemeinsamen Lied gibt es immer eine Geschichte, abschließend wird ein Gebet gesprochen. Danach besteht noch Gelegenheit, sich zu unterhalten und einen Tee zu genießen — jeder Teilnehmer sollte dafür eine Tasse mitbringen. Wer sich an der Aktion beteiligen möchten, meldet sich bei Marita Balczun unter der Nummer 02154/427707.

Der Fußballverband Niederrhein richtet seit einiger Zeit an den Grundschulen so genannte „Changing Teams Turniere“ aus. Dadurch sollen die Kinder für den Fußballsport begeistert werden. Auch die gesamte Astrid-Lindgren-Schule Schiefbahn macht mit: Das Turnier findet für alle Klassen morgen von acht bis 13 Uhr auf dem Schiefbahner Sportplatz an der Siedlerallee statt. Von acht bis elf Uhr sind die jüngeren Kinder dran.

Guido Beckers aus St. Tönis, WZ-Mitarbeiter und Impressario von Wohnzimmer-Konzerten, gehört eigentlich nicht zu den Menschen, die nachtragend sind. Eigentlich ist er sogar eine Seele von Mensch. Aber es gibt Dinge, die ärgern ihn. Da hatte er doch dieses tolle Konzert mit Wolfgang Niedecken im September vergangenen Jahres. Das hatte bekanntlich der WDR möglich gemacht. Da hatte sich im Vorfeld Moderatorin Heike Knispel in einem Live-Interview Guido Beckers gefragt, ob sie auch kommen dürfe. Natürlich, keine Frage für den St. Töniser. Und auch Knispels Mann, der mitkam, war kein Problem. Die WDR-Frau hatte eine kleine Kamera dabei und versprach, den fertigen Film nach St. Tönis zu schicken. Das war’s. Dann geschah nichts mehr. „Sie hätte sich ja schon mal rühren können“, sagt Guido Beckers heute.

Um ein Versprechen, allerdings ein eingelöstes, ging es jetzt auch bei einem Ortstermin von Gärtnermeister Rolf Huebecker. Dem Stadtflüsterer hatte er im Mai in den Block diktiert, dass er 15 vergessene Pflanzgefäße in Tönisvorsts „Sportlicher Ecke“ an der Ludwig-Jahn-Sportanlage wieder zum Blühen bringen wolle. Er hatte die trostlosen Kübel bei Spaziergängen mit seinem Hund entdeckt. Am vergangenen Samstag hat er nun gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Landschaftswächter und Gartenbau-Ingenieur Reimer Martens aus Tönisvorst und dessen Frau blühende Hortensienstauden und Bodendecker in die Erde gebracht. Mit frischer Erde, Dünger und Schaufeln bewaffnet machten sich die drei Blumenliebhaber an die besondere Art des Frühsports. Blumenhäuser aus Tönisvorst und eine Baumschule aus Unterweiden sponserten die Pflanzen und die Erde.

Zuvor hatte das Grünflächenamt neue Standorte für die großen Töpfe gefunden und sie vom Unkraut der Jahre befreit. Und weil das ganze für Huebecker beweist, dass Bürger in der eigenen Stadt etwas bewegen können, fordert er nun alle Bürger auf, mal in vor ihrer Türe stehenden, „öffentlichen“ Gefäßen Unkraut zu jäten und die Blumen darin zu gießen — für einen „allgemein schöneren Anblick der Straßen und Plätze in Tönisvorst“.

Jaja, wenn Sie, liebe Leser, diesen Absatz gelesen haben, werden Sie sagen: Wer im Glashaus sitzt . . . Tippfehler gibt es auch in Tageszeitungen. Natürlich haben Sie Recht, trotzdem gibt der Stadtflüsterer jetzt mal weiter, was ihm eine Frau aus St. Tönis erzählt hat. Die war nämlich nach Kaldenkirchen in die Sauna-Landschaft Finlantis gefahren. Was ihr auch gut gefiel. Sie stolperte nur über folgenden Hinweis in den Umkleidekabinen: „Der Eigenverzehr ist nicht gestattet.“ Übersetzt heißt das ja wohl: „Auto-Kannibalismus ist nicht erlaubt.“ Also: Nicht in den eigenen Arm oder das eigene Bein beißen.

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