Notebooks mit „Blüten“ bezahlt

Nach Geständnis Bewährungsstrafe für Krefelder (24).

Krefeld/Willich. „Sie können auch lügen, bis sich die Balken biegen“, belehrte die Vorsitzende des Schöffengerichts Freitagmittag den schmächtigen Mann auf der Anklagebank. Doch der Krefelder (24), der wegen Verbreitung von Falschgeld und Betruges dort saß, besann sich eines besseren.

Gleich zu Beginn der Hauptverhandlung legte er ein umfassendes Geständnis ab und wurde am Ende dafür belohnt. Er kam mit 16 Monaten Haft auf Bewährung und 100 Sozialstunden davon, obwohl er wegen Betruges und Erschleichung von Leistungen mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden ist.

Vor fast genau zwei Jahren hatte D. eine leichtgläubige Facebook-Freundin aus Willich dazu gebracht, für ihn zwei Nachnahme-Pakete mit drei Notebooks und zwei Nintendo-Konsolen nebst Spielen in Empfang zu nehmen. Gesamtwert: 2930,98 Euro.

3000 Euro hatte D. der Internet-Bekanntschaft vorher übergeben — in falschen Hundertern von relativ guter Qualität. Die „Blüten“ fielen beim Paketdienst auf, ehe sie weiterverbreitet werden konnten. Einige Scheine hatten identische Seriennummern. Beschafft hatte das Falschgeld ein bereits verurteilter Kollege des jetzt angeklagten Krefelders. Beide arbeiten damals im selben Callcenter.

Woher die „Blüten“ stammten, bleibt ungeklärt. D. hatte sich damals auch nicht dafür interessiert. Immerhin wusste er, dass Falsifikate im Nominalwert von 27 000 Euro zur Verfügung gestanden hätten. Notebooks und Konsolen verkauften der Angeklagte und sein Partner für 2000 Euro und teilten sich den Gewinn.

Durch das Geständnis des 24-Jährigen konnten die vier Zeugen nach Hause geschickt werden. Im Urteil folgte das Schöffengericht exakt dem Antrag der Anklagevertreterin. In seinem Schlusswort bereute der inzwischen arbeitslose D. die Tat. Sein Verteidiger versprach: „Das kommt nicht wieder vor.“ al

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