Öko-Siedlung: Schöne neue Häuserwelt

Anwohner fürchten Belastung durch Öko-Siedlung.

Willich. „Wunderschöne Häuser“: Es gab kein einziges kritisches Wort über die Architektur der geplanten Energiesparsiedlung im Roeddersfeld in Alt-Willich im Rahmen der ersten Bürgerbeteiligung. Was umso heftiger kritisiert wurde: die Verkehrssituation auf der Bahn-, der Acker- und der Goethestraße. Die Umsetzung der Ökosiedlung mit bis zu 51 Wohneinheiten werde die Situation noch verschärfen, befürchten Anwohner.

Architekt Jörg Klebach aus Neuss vom Büro Hopp.Klebach, das auch die Bebauung „Am Klosterwäldchen“ und „Verseidag“ in Schiefbahn geplant hatte, vermittelte in der Grundschule Im Mühlenfeld eine Vorstellung, wie die Siedlung im Passivhaus-Standard einmal aussehen wird: Kubische Baukörper, Flachdächer, große Fensterflächen nach Süden sollen hinter der Gesamtschule entstehen. Geplant sind freistehende Häuser, aber auch Doppel-, Ketten- sowie Reihenhäuser.

Unter den Bürgern waren Baumarkt-Gegner. Denn der soll hinter der neuen Siedlung in Richtung Umgehungsstraße (L 26n) entstehen. Neue Argumente waren dazu aber nicht zu hören.

Von Anwohnern wurde der Vorschlag gemacht, den Baustellenverkehr von der L 26 n aus über die Trasse des Alleenradwegs zu führen. Jemand anderes schlug vor, das Wohngebiet ausschließlich an die L26 n anzuschließen. Wieder andere dachten aus Gründen der gleichmäßigeren Verteilung der Verkehre an eine Anbindung über die Industriestraße.

Tatsächlich soll die Öko-Siedlung über die Goethe- und die Ackerstraße angebunden werden. Der Stadt wurde vorgeworfen, sie habe kein Gesamt-Verkehrskonzept. „Das haben wir sehr wohl, wir können es aber nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nur in kleinen Schritten umsetzen“, erklärte die Beigeordnete. Die Verwaltung werde der Politik Vorschläge vorlegen, wie die Verkehrssituation auf der Bahnstraße verbessert werden könne. Eine Anbindung der neuen Siedlung an die L 26 n werde der Landesbetrieb Straßenbau aber nicht mitmachen.

„Hier wird etwas Schönes geschaffen, aber andere müssen darunter leiden“, sagte ein Mann von der Ackerstraße. Stall versprach eine Verkehrszählung und stellte zusätzliche Maßnahmen in Aussicht. Möglich sei etwa eine Ampel im Bereich Bahnstraße/Ackerstraße. Bürger können bis zum 20. April ihre Bedenken zum Bebauungsplan schriftlich einreichen. rudi

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