Online-Lernen: Der Unterricht von morgen

Die Anrather Albert-Schweitzer- Schule arbeitet seit einem Jahr mit der Online-Lernplattform Moodle.

Anrath. Volker Sternemann wäre wohl gern noch einmal Kind. Ein Schüler im IT-Zeitalter, ausgestattet mit Notebook und Maus. Die eigene Schulzeit hat der Mann der Willicher Stadtverwaltung schon hinter sich. Er schiebt aber in der Stadt die Zukunft im Klassenzimmer an — und damit auch für die Unterrichtsgestaltung von morgen.

Der Computerraum der Albert-Schweitzer-Grundschule in Anrath ist ein Raum der Zukunft in der Gegenwart. 26 Jungen und Mädchen sitzen in Zweierteams an 13 Bildschirmplätzen, loggen sich gerade auf die Lernplattform „Moodle“ ein, die alle, die mit dieser Schule zu tun haben, vernetzt: Lehrer, Eltern, Schüler, untereinander und miteinander.

Lehrerin Tanya Scholz hilft hier und da beim Passwort nach. Sie kennt die Homepage in und auswendig. Sie ist die EDV-Koordinatorin der Schule und damit erste Gesprächspartnerin für Volker Sternemann.

Beide haben vor einem Jahr Moodle mit Unterstützung des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein an der Grundschule installiert. Darüber präsentiert die Schule nicht nur ihre Homepage. Als Plattform des modernen E-Learnings ist Moodle auch pädagogisches Parallelkonzept zum klassischen Unterricht.

Tanya Scholz: „Wir Lehrer stellen den Kindern Arbeitsmaterial für Zuhause bereit und können die Arbeiten kontrollieren. Schüler können ihr Material für Mitschüler bereitstellen. Eltern werden online über Unterrichtsinhalte, Termine und Sicherheit im Internet informiert.“

Für die Stadt Willich ist Anrath — ähnlich wie die Laptopklasse in Wekeln (siehe Schulgespräch, rechts) — ein Vorzeigemodell. Die Stadt stellt die Plattform kostenlos zur Verfügung und sorgt in Grund- und weiterführenden Schulen für die Ausstattung mit PC-Arbeitsplätzen. Die Befragung der Anrather Eltern hatte vor dem Start ergeben, dass allen Kindern zu Hause ein Internetzugang zur Verfügung steht.

Sternemann und Scholz sind davon überzeugt, dass man von der Idee der Medienecke, also zwei, drei Computerplätzen in einer Klasse, „bald pädagogisch weggeht“. Der Einsatz von Internet im Unterricht für die ganze Klasse sei sehr effektiv, sagt Tanya Scholz.

Sie ist während des Unterrichts Mentorin der Kinder. „Sie können sehr viel selbstständiger arbeiten.“ Scholz erzählt begeistert, wie problemlos sich Medien einbinden lassen. Zum Thema Apfel hat sie ein Video eingestellt, Links mit weiteren Informationen hinterlegt und Audiodateien zur Verfügung gestellt.

Eine Vision für Unterricht von morgen hat Sternemann noch. „Das i-Tüpfelchen wären mobile Endgeräte wie Notebooks, die man überall einsetzen kann.“

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