Parkplatz-Befragung: Stadtrat hat das letzte Wort in Alt-Willich

Drei neue Parkplätze in Alt-Willich sorgen für Irritationen.

Parkplatz-Befragung: Stadtrat hat das letzte Wort in Alt-Willich
Foto: Kurt Lübke

Willich. Die Stadt hat einige neue Parkplätze an der St. Katharina-Kirche im Bereich Hülsdonkstraße eingerichtet. Was unter anderem den Willicher Rüdiger Bisping irritiert hat. „In den Unterlagen zur Bürgerbeteiligung Markt Alt-Willich, die ich vor einigen Tagen im Briefkasten hatte, ist davon die Rede, dass es neue Parkplätze an dieser Stelle geben soll, wenn der Markt denn tatsächlich autofrei wird. Aber darüber ist die Entscheidung doch noch gar nicht gefallen“, erklärt er im Gespräch mit der WZ.

Parkplatz-Befragung: Stadtrat hat das letzte Wort in Alt-Willich
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Blumenkübel seien entfernt worden, Tatsachen würden geschaffen, klagt Bisping weiter. Er frage sich in diesem Zusammenhang, was dann mit der Bürgerbefragung werden soll. „Wer zählt da überhaupt? Können Manipulationen verhindert werden?“, will er wissen.

Nach Auskunft von Stadtplaner Thomas Scholemann ist bisher noch nicht festgelegt worden, wer genau aus Politik und Verwaltung die Auszählung übernimmt. Diese ist aber öffentlich: am Dienstag, 9. September, ab 17.00 Uhr im Quartiersbüro an der Bahnstraße 8a. „Drei Leute meines Geschäftsbereichs werden dort sein, außerdem auch Citymanagerin Christel Holter“, kündigt er an. Die Auszählung selbst sei einfach, da es lediglich die Möglichkeit gibt, mit Ja oder Nein zum autofreien Markt zu antworten.

Dass „einige wenige“ neue Parkplätze (es sind exakt drei) geschaffen wurden, kann Thomas Scholemann bestätigen. Und er bestätigt auch, dass sie als Ersatz für Plätze gedacht seien, die auf der anderen Kirchenseite wegfallen könnten. Ein Problem könne er darin auch dann nicht erkennen, wenn sich eine Mehrheit gegen einen autofreien Marktplatz ausspreche: „Zusätzliche Parkplätze kann man doch immer gebrauchen.“

Rund 17 000 Fragebögen waren an die Haushalte in Alt-Willich und Wekeln verschickt worden. Abstimmen dürfen bis zum 8. September alle wahlberechtigten Willicher. Geschäftsinhaber wie zum Beispiel der Marktapotheker Christian Förster sind dagegen ausgeschlossen, wenn sie ihren Wohnsitz nicht in Alt-Willich haben.

Ganz egal, wie die Abstimmung ausgeht: Verbindlich ist sie für die Politik nicht. Das letzte Wort in der Angelegenheit hat der Stadtrat, der in seiner Sitzung am Donnerstag, 11. September, die Ergebnisse vorgelegt bekommt. Tags zuvor im Planungsausschuss steht die Befragung noch nicht auf der Tagesordnung, erklärte Ausschuss-Vorsitzender Christian Pakusch (CDU). „Ich hoffe auf jeden Fall auf eine hohe Wahlbeteiligung“, sagte er.

Für Aufregung bei diesem Thema ist im Moment auch gesorgt: Unbekannte haben Umrisse von Kindern am Markt aufs Pflaster gemalt. Vermutet wird, dass damit drastisch die Gefahr durch Autos gezeigt werden soll.

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