Plan A für die Senioren-WG

Menschen sollen in Gemeinschaft alt werden. Ein Verein will dieses Ziel in Willich verwirklichen.

Willich. Die Idee kam von Marita Gentsch, hauptamtliche Mitarbeiterin des Freiwilligen-Zentrums in Willich. Dass es eine Wohnform für Senioren geben müsste, diesseits von Betreutem Wohnen und Seniorenresidenz. "Dass Menschen in Gemeinschaft alt werden wollen." Bei der Seniorenwoche vor zwei Jahren fiel diese Idee auf fruchtbaren Boden. Nach diversen Umbesetzungen haben elf Frauen im Alter von 48 bis 75 Jahren den Plan A entwickelt und gestern den gleichnamigen Verein gegründet.

Der Plan sieht vor, seniorengerechte Wohnungen in guter Architektur in Willich zu planen und zu fördern. Diese Wohnungen sollen ein eigenständiges Leben ermöglichen und natürlich barrierefrei sowie seniorengerecht sein. 45 bis 70 Quadratmeter sollen sie groß sein, individuell gestaltet. "Aber es geht uns auch um die Gemeinschaft", sagt Elisabeth Icks, die im neuen Verein das Amt der Schriftführerin und Pressesprecherin bekleidet.

Die Wohnungen sollen in ein Haus untergebracht werden und es soll einen entsprechend großen Gemeinschaftsraum geben. "Damit wir zusammen was machen können", sagt Eva Joerißen, die stellvertretende Vorsitzende. Gedacht ist an Lesungen und gemeinsame Mahlzeiten. Für sie persönlich steht ob ihrer persönlichen Fitness die Notwendigkeit eines Altersheims nicht an. "Aber wir wollen die Sorge los sein, was später wird", sagt die Vorsitzende der Gemeinschaft, Gisela Duinmeyer.

Damit könnten sich neue Perspektiven für die Zeit des Altwerdens ergeben. "Wir können uns doch gegenseitig unterstützen", sagt Schatzmeisterin Marlies Haines. Nun gilt es, nach formeller Eintragung beim Amtgericht und Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt, einen Bürgerantrag an die Stadt zu stellen, dass beim Planen von Seniorenwohnungen die Vorstellungen von Plan A berücksichtigt werden.

Einige der Frauen wollen gerne eine Wohnung kaufen, andere nur mieten, wichtig wären auch geförderte Wohnungen. "Unsere Gemeinschaft soll unabhängig vom Geldbeutel der Frauen möglich sein", sagt Icks. "Ich denke, unser Haus steht in zwei Jahren", hat sich Gisela Duinmeyer vorgenommen. 16 bis 22 Wohnungen sollen entstehen, bis jetzt sind es elf Mitstreiterinnen. Es gibt also Platz für weitere Menschen - auch männlichen Geschlechts.

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