Portrait: Michael Nimczyk - Der Jung-Profi auf der Trabrennbahn

Michael Nimczyk ist erst 21 Jahre alt und hat sich in Pferdesport-Kreisen schon einen Namen gemacht. Holt er gar den Goldhelm für den besten Fahrer?

<strong>Neersen. Nach einigen Minuten des lockeren Gesprächs hält Michael Nimczyk kurz inne: "Dass wir darüber überhaupt reden können, ist eigentlich Wahnsinn." Nimczyk ist 21 Jahre alt, erst seine zweite komplette Profisaison bei den Trabrennfahrern dabei und muss sich gerade mit der Frage auseinandersetzen, ob er denn in diesem Jahr den Goldhelm, den Titel des besten Berufsfahrers des Landes, erreichen kann. "Zumindest hat das Jahr gut für mich angefangen", sagt Nimczyk, der in der Wertung zurzeit klar auf Platz eins liegt.

Er führt die Konkurrenz mit Abstand an

Konkurrenten sind voll des Lobes, spricht man sie auf die Leistungen des Neerseners, der noch in der elterlichen Wohnung lebt, an. In den ersten beiden Rennen hat er gut vorgelegt, er führt die Konkurrenz mit Abstand an. "Abwarten", sagt Nimczyk, "das Jahr hat zwölf Monate."

Mit elf Jahren saß er erstmals im Sulky, Spaß und Faszination, die Sport und Pferde auf ihn ausübten, sollten ihn nicht mehr loslassen. Auch der nötige Erfolg stellte sich schnell ein: Nimczyk holte dreimal die Deutsche Lehrlingsmeisterschaft, später auch die Europameisterschaft der Lehrlinge.

Keine Frage für Nimczyk, dass er mit dem Trabrennen auch sein täglich Brot verdienen wollte. Das sahen die Eltern - Vater Wolfgang ist selbst Trabertrainer und Berufsfahrer - ganz anders: Der Trabrennsport kriselt seit Jahren. Die Wettumsätze sinken, Trabrennbahnen wie beispielsweise Mönchengladbach führen deswegen seltener Rennen durch.

Kurz: Michael Nimczyk hat eine Sieben-Tage-Woche. "Man kann nicht freitags mittags einfach die Karten fallen lassen wie in anderen Berufen", sagt er. Und es klingt nicht so, als würde ihn das großartig stören.

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